Düstere Aussichten von Winfried Kretschmann: Er glaubt, dass die "meisten Menschen nach der Corona-Krise ärmer sein werden" und befürchtet harte Verteilungskämpfe. Gleichzeitig warnt er vor einer zu frühen Lockerung der derzeitigen Auflagen.

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Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann erwartet für die Zeit nach der Corona-Krise harte Verteilungskämpfe. "Machen wir uns nichts vor: Das wird eine harte Debatte geben, wer die Kosten für die Rettungspakte trägt", sagte der Grünen-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Letztlich werde die gesamte Bevölkerung dafür bezahlen: "Die meisten Menschen werden nach der Corona-Krise erstmal ärmer sein."

Baden-Württemberg zum Beispiel spanne für fünf Milliarden Euro einen Schutzschirm, der Betrag sei binnen zehn Jahren zu tilgen. "Das heißt: Eine halbe Milliarde im Jahr muss im Haushalt anderswo eingespart werden. Das Geld fällt ja nicht vom Himmel."

Kretschmann warnt vor zu früher Lockerung der Auflagen

Wie einige seiner Amtskollegen, etwa die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) oder Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (ebenfalls SPD) warnt auch Kretschmann vor einer zu frühen Lockerung der Corona-Auflagen und fürchtet, dadurch eine zweite Welle der Pandemie zu riskieren, die erneute Einschnitte erzwingen könnte.

"Ein zweiter Shutdown wäre wirtschaftlich und auch gesellschaftlich schwer zu verkraften", sagte Kretschmann der "SZ". (dpa/AFP/dh)

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