• 16:56 Uhr: Genesis-Konzert wegen Corona-Fällen verschoben
  • 16:37 Uhr: ➤ Maskenverweigerer versprüht in Wiesbadener Nachtbus Pfefferspray
  • 15:25 Uhr: Corona-Maßnahmen an Flughäfen sorgen für schwerigen Urlaubsstart
  • 13:33 Uhr: Lauterbach: Bei stagnierender Impfquote wird es "ein schwerer Winter"
  • 12:16 Uhr: Patientenschützer fordern kostenlose Schnelltests für Altenheimbesucher

Mehr aktuelle Informationen zum Coronavirus finden Sie hier

➤ Maskenverweigerer versprüht in Bus Pfefferspray

Nach einem Streit über die Maskenpflicht hat ein Unbekannter in Wiesbaden Pfefferspray in einen Bus gesprüht. In der Nacht zu Samstag sei in einem Fahrzeug der Nachtlinie ein Streit ausgebrochen, weil sich ein junger Mann geweigert habe, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, erklärte die Polizei.

Nachdem er des Busses verwiesen worden sei, habe der Mann Pfefferspray aus der Tasche gezogen und in den Fahrgastraum gesprüht. Drei Fahrgäste klagten über Augenreizungen, eine Rettungswagenbesatzung versorgte sie. Der Täter floh zwar, wurde aber später festgenommen.

Die weiteren Corona-News des Tages

Corona wirbelt Genesis-Tour durcheinander

16:56 Uhr: Das Coronavirus hat die Tournee der britischen Rockband Genesis durcheinandergebracht. Die Gruppe muss nach einem Auftritt im schottischen Glasgow auch die letzten Konzerte der "Last Domino?"-Tour in Großbritannien an diesem Montag, Dienstag und Mittwoch in London verschieben, weil es positive Corona-Tests in der Band gegeben habe. Man arbeite daran, die Auftritte so bald wie möglich nachzuholen, hieß es auch der Website der Band.

Es handele sich um eine sehr frustrierende Angelegenheit, aber die Sicherheit von Publikum und Crew gingen vor. Wer positiv auf das Coronavirus getestet worden ist, ließ die Band offen. Fan-Webseiten zufolge soll Sänger Phil Collins nicht darunter sein.

Schwieriger Urlaubsstart aufgrund von Corona-Maßnahmen

15:25 Uhr: Der Start der Herbstferien in mehreren Bundesländern hat vielen Flugreisenden Geduld und gute Nerven abverlangt - nicht zuletzt wegen Corona. So gab es am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) am Wochenende ungewöhnlich lange Schlangen vor den Schaltern. Videos in den sozialen Medien zeigten am Samstag wartende Menschen quer durch die Check-in-Hallen. Manche Urlauber verpassten den Abflug. Auch an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt und in Hamburg war viel los.

Am Sonntag war die Situation am Flughafen BER in Schönefeld dann zwar entspannter als am Samstag, verärgerte und frustrierte Fluggäste, die zum Teil mehr als zwei Stunden auf das Einchecken warten mussten oder sogar ihre Maschine verpassten, gab es allerdings erneut.

"Alle arbeiten hart und machen ihren Job, so gut es geht", hieß es vom Flughafen am Samstag. Grund für die langen Warteschlangen waren dem Sprecher zufolge Engpässe an den Check-ins. In Corona-Zeiten würden die Abläufe deutlich länger dauern, beispielsweise wegen der Kontrolle von Impfpässen. Der Flughafensprecher appellierte an Reisende: "Seien Sie zwei Stunden eher da."

Lauterbach (SPD) befürchtet "schweren Winter"

13:33 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach blickt skeptisch auf die kommenden Monate. Wie er den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte, werde die Pandemie seiner Einschätzung nach zwar im späten Frühjahr 2022 vorbei sein, wenn keine gefährlichere Virusvariante auftrete. "Wir werden aber einen schweren Winter haben, wenn wir nicht die nötige Impfquote erreichen."

Daher könnten die Schutzmaßnahmen nicht maßgeblich beendet werden. Aus seiner Sicht gehe es zum Teil sogar um Verschärfungen. "Wir sollten die 2G-Regel intensiver nutzen, also nur Geimpften und Genesenen den Zugang zu Restaurants, Kinos oder Veranstaltungen ermöglichen", erklärte Lauterbach. So schaffe man einen Anreiz, sich doch noch impfen zu lassen.

Lauterbach: "Gegen Grippe und Corona gleichzeitig impfen"

Karl Lauterbach spricht sich im Interview mit der "Rheinischen Post" für eine gleichzeitige Impfung gegen das Coronavirus und die Grippe im Herbst aus. Damit soll laut dem Gesundheitsexperten die Impfquote erhöht werden. (Teaserbild: imago images/Future Image)

Ruf nach weiterhin kostenlosen Schnelltests für Besucher von Altenheimen

12:16 Uhr: Vor dem Wegfall der kostenlosen Corona-Schnelltests an diesem Montag hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz Sonderregelungen für Alten- und Pflegeheime gefordert. Bund und Länder müssten Besuchern dort gebührenfreie Testmöglichkeiten bieten, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Denn viele der bundesweit rund 12.000 stationären Einrichtungen verlangten auch von vollständig geimpften Besuchern einen aktuellen und zertifizierten negativen Schnelltest.

Wenn viele der rund 20.000 Testzentren in Deutschland ihre Arbeit einstellten, sei ein anerkannter Negativ-Nachweis besonders in ländlichen Gebieten schwer zu bekommen, sagte Brysch. "Manchmal zwanzig Kilometer Anfahrtsweg sind für Angehörige unzumutbar", ergänzte er.

Die Einrichtungen müssten per Verordnung verpflichtet werden, Schnelltests vor Ort anzubieten, forderte Brysch. Die Kosten sollten ihnen von den Krankenkassen oder dem Gesetzgeber zeitnah erstattet werden. Es müsse sichergestellt sein, dass die bundesweit rund 900.000 Pflegeheimbewohner ungehindert besucht werden könnten.

Ausschreitungen bei Corona-Protesten in Rom: zwölf Festnahmen

11:24 Uhr: Nach den schweren Ausschreitungen bei Corona-Protesten in Rom sind zwölf Randalierer festgenommen worden. Zu ihnen gehören auch die beiden Anführer der rechtsextremen Partei Forza Nuova, Giuliano Castellino und Roberto Fiore, die am Samstag bei den Gewaltexzessen in der Hauptstadt dabei waren. Das berichteten italienische Medien am Sonntag. Die Polizei werte zudem Videoaufnahmen aus, um zu entscheiden, ob gegen weitere Personen vorgegangen werden müsse.

Einige Zehntausend Menschen waren am Samstag durch Rom gezogen, um gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung zu protestieren. Dabei kam es zu etlichen Zusammenstößen mit der Polizei. Am frühen Abend wurde die Zentrale der größten Gewerkschaft CGIL gestürmt. Dabei wurden drei Carabinieri verletzt. Auf Amateuraufnahmen ist zu sehen, wie die Demonstranten mit Stöcken und Fahnenstangen auf die Ordnungskräfte losgehen.

Auch in anderen Teilen der Stadt kam es zu Zusammenstößen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Die Politik reagierte geschockt auf die Vorfälle.

Ärzte befürchten steigende Neuinfektionen durch Wegfall der Gratis-Tests

10:30 Uhr: Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat wegen des Endes der kostenlosen Coronatests am Montag vor weiteren Infektionen gewarnt. "Kostenpflichtige Coronatests führen dazu, dass sich künftig weniger Menschen mit Symptomen testen lassen werden", sagte die Gewerkschaftsvorsitzende, Susanne Johna, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Sonntag. "Das ist ein Einfallstor für eine weitere Übertragung des Virus."

Ab Montag sind die Bürgertests nicht mehr kostenlos. So will die Politik den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich impfen zu lassen. Ausnahmen gelten unter anderem für alle Gruppen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen und dies nachweisen können oder für die noch kein Impfstoff zur Verfügung steht. Tests in Pflegeheimen, Krankenhäusern, Schulen oder auf der Arbeit bleiben kostenlos.

RKI meldet 7.612 Neuinfektionen

08:55 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag erneut leicht gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 66,1 an. Am Vortag hatte der Wert bei 64,4 gelegen, vor einer Woche ebenfalls bei 64,2 (Vormonat: 83,8). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 7.612 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.16 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 6164 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 24 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 9 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.310.273 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI zuletzt am Freitag mit 1,67 an. Das entspricht in etwa dem Wert der Vorwoche. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit rund 4.087.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 94.202.

Unis starten in erstes Präsenz-Semester nach Pandemie

08:03 Uhr: Nach drei Corona-Online-Semestern beginnen an diesem Montag und eine Woche später an vielen Universitäten in Deutschland Seminare und Vorlesungen wieder hauptsächlich in Präsenz. Je nach Bundesland ist Vorlesungsbeginn am 11. oder 18. Oktober. An einigen Hochschulen und Fachhochschulen laufen auch schon Lehrveranstaltungen. Offizieller Semesterbeginn war der 1. Oktober.

Von Normalität kann allerdings noch nicht die Rede sein: Die Einrichtungen müssen nun versuchen, einen reibungslosen Lehrbetrieb unter geltenden Corona-Bestimmungen hinzubekommen. "Eine große Herausforderung ist die Kontrolle der Einhaltung der 3G-Regelung", sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Peter-André Alt, der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn man das für jede Veranstaltung umsetzen will, kann das den gesamten Lehrbetrieb blockieren."

Grundsätzlich müssen die Studierenden nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind (3G), wenn sie an Lehr- oder anderen Veranstaltungen teilnehmen wollen. Das wird zum Beispiel über Bändchen wie beim Club-Urlaub geregelt. Kontrolliert wird stichprobenartig. Wer sich ungeimpft oder ungetestet in die Uni reinschleicht, muss mit Hausverboten oder auch mit Bußgeldern rechnen.

Spahn verteidigt Abschaffung der Gratis-Tests

07:16 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat verteidigt, dass Corona-Schnelltests ab Montag in der Regel nicht mehr für alle gratis sind. "Kostenlose Bürgertests abzuschaffen, gebietet die Fairness vor dem Steuerzahler", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Jeder, für den es empfohlen ist und der will, konnte sich mittlerweile impfen lassen", argumentierte Spahn. "Deshalb werden Bürgertests ab Montag nur noch für diejenigen kostenlos sein, für die es keine empfohlene Impfung gibt. Das sind insbesondere Kinder und Jugendliche."

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erhofft sich vom Ende der Gratis-Tests auch positive Auswirkungen auf die Impfquote. "Kostenpflichtige Tests werden dazu führen, dass sich sehr viele noch impfen lassen, weil sie eine regelmäßige Testung vermeiden wollen", sagte er den Funke-Zeitungen. Nicht-Geimpfte brauchen aktuelle Schnelltests inzwischen häufig für den Zugang zu Restaurants oder Veranstaltungen.

Spahn verwies auch darauf, dass es Tests in Pflegeheimen, Krankenhäusern, Schulen oder auf der Arbeit weiterhin kostenlos gebe. "Das ist wichtig, um gut durch Herbst und Winter zu kommen." Er hob zudem hervor, dass jeder sich weiterhin kostenlos gegen Corona impfen lassen könne.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten im August vereinbart, dass das vom Bund seit März finanzierte Angebot mit kostenlosen "Bürgertests" für alle auch ohne Corona-Symptome enden soll. Für viele Ungeimpfte wird der Corona-Alltag damit ab Montag komplizierter und teurer.

Alle Corona-Meldungen vom 9. Oktober finden Sie hier

Mehr zum Themenkomplex Coronavirus:

Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.