- Die Bundesregierung betont, dass der Rückschlag für den Corona-Impfstoff des Tübinger Unternehmens Curevac die laufende Impfkampagne in Deutschland nicht verlangsamen wird.
- Curevac hatte am Mittwoch eingestehen müssen, dass sein Vakzin weit weniger wirksam ist, als erhofft. Die Marktzulassung ist damit in weite Ferne gerückt.
Das Bundesgesundheitsministerium sieht durch den Rückschlag für den Curevac-Impfstoff keine Folgen für die Corona-Impfkampagne in Deutschland. "Eine Auswirkung auf das Tempo unserer Impfkampagne hat diese Mitteilung nicht", erklärte das Ministerium am Donnerstag in Berlin nach Berichten über eine relativ geringe Wirksamkeit des Impfstoffs. Auch Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) rechnet nicht mit Engpässen bei den Corona-Impfungen.
Das Tübinger Pharmaunternehmen Curevac hatte am Mittwochabend mitgeteilt, dass sein Corona-Impfstoff laut Zwischenanalyse einer internationalen Studie "eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine COVID-19-Erkrankung jeglichen Schweregrades" hat. Damit habe das Vakzin nicht die "vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien" erfüllt, erklärte Curevac, dessen Bemühungen um die Markteinführung ihres Corona-Impfstoffs damit einen herben Rückschlag erlitten. In den weiteren Analysen könne sich die endgültige Wirksamkeit des Präparats aber noch verändern, betonte der Curevac-Vorstandsvorsitzende Franz-Werner Haas.
Impfangebot für alle bis Ende September
Kanzleramtschef
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SPD-Gesundheitsexperte Karl
Daher rechnet der SPD-Politiker auch mit Konsequenzen für den Impffortschritt in Deutschland. "Für unsere Impfkampagne bedeuten der Wegfall von Curevac und die geringere Liefermenge von Biontech, dass wir erst Mitte September Herdenimmunität erreichen können, selbst ohne Impfung der Kinder", sagte Lauterbach.
Bundesregierung plant nicht mehr mit Curevac
Für die laufende Impfkampagne in Deutschland ist das Curevac-Präparat laut einem Medienbericht ohnehin nicht mehr eingeplant. Das habe Bundesgesundheitsminister
Curevac-Chef Haas bleibt allerdings weiter zuversichtlich. "Wir halten an dem Vakzin fest, bis wir die finale Auswertung haben", sagte Haas dem "Handelsblatt". Entscheidend sei letztlich die Detailauswertung der endgültigen Daten, auch mit Blick auf bestimmte Personengruppen und Virusvarianten.
Es gebe zum Beispiel klare Trends für eine Wirksamkeit bei Menschen unter 60 Jahren. Interessant könne das Vakzin eventuell als Ergänzung für andere Impfstoffe sein, also für sogenannte Booster-Impfungen, betonte Haas.
Curevac soll Biontech-Impfstoff herstellen
Curevac setzt wie das Mainzer Unternehmen Biontech auf einen modernen mRNA-Impfstoff. Das Mittel der Tübinger galt lange als höchst vielversprechend. Noch im April hatte das Unternehmen angegeben, auf eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA im Mai zu hoffen. Die Tübinger Pharmafirma liegt damit ohnehin schon hinter ihrem Zeitplan für die Zulassung des Vakzins zurück.
Der CDU-Gesundheitsexperte und Europaabgeordnete Peter Liese schlug im "Handelsblatt" vor, Curevac könnte jetzt einen großen Beitrag leisten, indem das Unternehmen "den mRNA-Impfstoff von Biontech oder Moderna als Auftragsfertiger produziert". (afp/mcf)
Nur 47 Prozent: Corona-Impfstoff von Curevac verfehlt Wirksamkeitsziele
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