Präsident Trump und First Lady Melania haben sich mit dem Coronavirus angesteckt und zeigen "milde Symptome". Trumps Leibarzt teilte mit, dass er dem Präsidenten eine Antikörper-Infusion verabreicht habe.

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Im Zuge seiner Corona-Infektion hat US-Präsident Donald Trump eine Infusion mit Antikörpern verabreicht bekommen. Die Infusion sei ohne Probleme verlaufen, erklärte Trumps Leibarzt Sean Conley am Freitag. Der Präsident weise Ermüdungserscheinungen auf, sei aber "frohen Mutes". Nähere Angaben machte der Arzt nicht zu Trumps Symptomen. Zu First Lady Melania dagegen hieß es, ihr gehe es weiterhin gut und sie habe lediglich einen leichten Husten und Kopfschmerzen.

Trump sei von einem Expertenteam untersucht worden, mit denen auch das weitere Prozedere abgestimmt werde, erklärte Conley. Trump bekommt demnach derzeit Zink, Vitamin D, das Magenmittel Famotidin, das Schlafhormon Melatonin und Aspirin verabreicht. Mit seinen 74 Jahren gehört Trump zu einer Corona-Risikogruppe.

Trumps Stabschef Mark Meadows sagte zuvor zum Zustand des Präsidenten: "Er hat milde Symptome." Er machte keine näheren Angaben zur Art der Symptome. Donald Trump führt seine Amtsgeschäfte nun in Quarantäne im Weißen Haus weiter. Seine Wahlkampfauftritte - bei denen der 74-jährige Republikaner regelmäßig ohne Schutzmaske aufgetreten ist - liegen auf Eis. Sollte Trump seine Amtsgeschäfte nicht ausüben können, müsste Vizepräsident Mike Pence einspringen.

Trump ist angeblich "in guter Stimmung"

Pence ließ einen Test machen, der negativ ausfiel. Der Vizepräsident werde seit Monaten täglich auf das Coronavirus getestet, schrieb sein Sprecher Devin O'Malley auf Twitter. Meadows sagte über Trump: "Ich bin optimistisch, dass er sich sehr schnell und zügig erholen wird." Trump sei nicht nur "in guter Stimmung", sondern auch sehr energiegeladen. "Seine erste Frage an mich heute Morgen lautete: Wie geht es unserer Wirtschaft?"

Das Weiße Haus hatte in der Nacht zu Freitag mitgeteilt, dass sich Trump und First Lady Melania mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Trump schrieb kurz nach Mitternacht am Freitag auf Twitter: "Wir werden unsere Quarantäne und Erholung sofort beginnen. Wir werden das GEMEINSAM durchstehen." Trumps Leibarzt hatte mitgeteilt, er erwarte, "dass der Präsident während der Genesung weiterhin ohne Unterbrechung seinen Pflichten nachkommen wird". Der Präsident wird seit Monaten dafür kritisiert, die Gefahr durch das Coronavirus kleinzureden.

Trump hatte am Samstag und in den kommenden Tagen ursprünglich Wahlkampfauftritte in den Bundesstaaten Florida, Wisconsin und Arizona geplant. Ungeachtet der Pandemie hatte er in den vergangenen Wochen Wahlkampfauftritte teils vor Tausenden Anhängern absolviert.

Biden wünscht Trump "eine rasche Genesung"

Biden teilte auf Twitter mit, er und seine Ehefrau Jill Biden wünschten Donald und Melania Trump "eine rasche Genesung". "Wir werden weiterhin für die Gesundheit und Sicherheit des Präsidenten und seiner Familie beten." In einem späteren Tweet, in dem er seine negative Diagnose bekannt gab, schrieb er: "Ich hoffe, das dient als Erinnerung: Tragen Sie eine Maske, halten Sie Abstand, waschen Sie Hände."

Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, sagte ebenfalls, sie bete für den Präsidenten und die First Lady. "Und hoffentlich wird das eine Botschaft an den Rest des Landes sein, dass man seine Maske tragen muss", sagte sie dem Sender CNN. Pelosi steht in der Rangfolge an dritter Stelle nach dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten.

Nach Angaben des Weißen Hauses wurden Trumps Tochter und Beraterin Ivanka Trump, ihr Ehemann Jared Kushner - auch er ein Berater des Präsidenten - sowie Trumps Sohn Barron negativ auf das Virus getestet. US-Außenminister Mike Pompeo sagte auf einem Flug nach Kroatien, sein Test am Freitag sei negativ ausgefallen. Die Vorsitzende des Parteivorstands der Republikaner, Ronna McDaniel, wurde nach Angaben der Partei dagegen positiv getestet. Sie hält sich allerdings bereits seit Samstag im Bundesstaat Michigan auf.

Genesungswünsche aus aller Welt

Aus aller Welt kamen Genesungswünsche, unter anderen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Russlands Präsident Wladimir Putin, von den Premierministern Israels und Großbritanniens, Benjamin Netanjahu und Boris Johnson, sowie von EU-Ratspräsident Charles Michel.

Die USA befinden sich auf der Zielgeraden zur Wahl am 3. November, bei der sich Trump um eine zweite Amtszeit bewirbt. Die Corona-Pandemie, die in den USA keineswegs unter Kontrolle ist, hatte den Wahlkampf ohnehin auf den Kopf gestellt. In landesweiten Umfragen liegt der Demokrat Biden beständig vorn, allerdings haben diese wegen des komplizierten Wahlsystems nur eine begrenzte Aussagekraft.

Melania Trump schrieb auf Twitter, sie habe alle bevorstehenden Verpflichtungen abgesagt. "Wie viel zu viele andere Amerikaner in diesem Jahr sind der Präsident der Vereinigten Staaten und ich in häuslicher Quarantäne, nachdem wir positiv auf Covid-19 getestet wurden."

Trumps Wahlkampfchef Bill Stepien teilte am Freitag mit, alle bereits angekündigten Wahlkampfveranstaltungen unter Teilnahme des Präsidenten würden entweder verschoben oder online abgehalten. Veranstaltungen mit Mitgliedern der Trump-Familie würden ebenfalls verschoben. Bei allen anderen Veranstaltungen werde im Einzelfall entschieden, ob sie stattfinden.

Anfang Mai war bekannt geworden, dass sich die Pressesprecherin von US-Vizepräsident Mike Pence, Katie Miller, angesteckt hatte. Ende Juli wurde der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Robert O'Brien, positiv getestet. (dpa/fra)

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