Aus Protest gegen die schlechte wirtschaftliche Lage sind viele Apotheken in Norddeutschland am Mittwoch geschlossen geblieben. Bei einer zentralen Kundgebung in Hannover forderten die Apothekerinnen und Apotheker aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern eine Anhebung und eine regelmäßige Überprüfung der Honorare. Die Kundgebung war der Auftakt zu regionalen Protesten im Laufe des Monats November in ganz Deutschland.
"Wir haben seit zehn Jahren keine Honorarerhöhung bekommen, die Kosten laufen uns davon", sagte Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen. An der Kundgebung in der Innenstadt von Hannover nahmen seinen Angaben zufolge etwas mehr als 3000 Männer und Frauen teil.
Wegen eines zum 1. Februar eingeführten Gesetzes müssten die Apotheken einen Abschlag an die gesetzlichen Krankenkassen abführen. Dadurch seien die Honorare für die Apotheken nominell auf dem Stand von 2004, sagte Groeneveld.
Laut jüngsten Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) geht die Zahl der Apotheken in Deutschland immer weiter zurück und befand sich Ende Oktober mit 17 733 Apotheken auf dem tiefsten Stand seit 1979. In den ersten neun Monaten dieses Jahres schlossen demzufolge 335 Apotheken.
Das Apothekensterben sei für ihn ein Warnsignal, sagte der niedersächsische Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) auf der Kundgebung: "Apotheken kommen betriebswirtschaftlich an ihre Grenzen." © dpa
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