Die Behörden in Los Angeles haben wegen der verheerenden Brände nun zur Evakuierung des Zentrums von Hollywood aufgerufen. Es bestehe "unmittelbare Lebensgefahr", erklärte die Feuerwehr.

Mehr Panorama-News

Nachdem ein weiteres neues Feuer in der Gegend von Los Angeles ausgebrochen ist, haben die Behörden eindringlich zur Evakuierung des Zentrums von Hollywood aufgerufen. "Unmittelbare Lebensgefahr. Dies ist eine gesetzliche Anordnung, das Gebiet jetzt zu verlassen", erklärte die Feuerwehr von Los Angeles am Mittwoch (Ortszeit). Das Gebiet sei für die Öffentlichkeit gesperrt.

Auf einer beigefügten Karte war zu sehen, dass die Evakuierungsanordnung historische Teile des als Film-Traumfabrik weltbekannten Stadtteils von Los Angeles betrifft. Das neue Feuer war demnach nur wenige hundert Meter vom berühmten Hollywood Boulevard entfernt ausgebrochen.

Auch die bekannte Hügelkette Hollywood Hills ist von den Flammen erfasst. Der Brand mit dem Namen "Sunset Fire" begann am Mittwochabend (Ortszeit), wie die Feuerschutzbehörde Cal Fire mitteilte. Die Flammen breiten sich Medienberichten zufolge vom Runyon Canyon schnell aus, in Richtung des Hollywood Boulevards.

Mehrere Hubschrauber, die Wasser abwarfen, waren in der Nähe des Brandherds zu sehen, hieß es in einem Bericht des Senders CBS.

Mehrere Waldbrände rund um Los Angeles außer Kontrolle

Rund um die kalifornische Millionenmetropole Los Angeles wüten mehrere außer Kontrolle geratene Waldbrände. Vor der Evakuierungsanordnung für Hollywood waren bereits rund 70.000 Bewohner anderer Gegenden zum Verlassen ihrer Häuser aufgerufen worden.

Im Nobel-Vorort Pacific Palisades in den Santa-Monica-Bergen brannten bereits rund 6.500 Hektar mitsamt etwa tausend Gebäuden nieder. Auch in Santa Clarita, im Tal von San Fernando sowie im nördlichen Vorort Altadena brachen Waldbrände aus. Nach Behördenangaben kamen mindestens fünf Menschen ums Leben, der der Sheriff von Los Angeles, Robert Luna, befürchtet nach eigenen Angaben allerdings weitere Todesopfer.

Grafik-Karte: "Lokalisierung der Waldbrände bei Los Angeles"
© dpa-infografik GmbH

Die Brände werden von starkem Wind angefacht. Der Feuerwehr steht angesichts der in der Gegend herrschenden Trockenheit nicht genug Wasser für die Löscharbeiten zur Verfügung.

Wassertanks in Los Angeles zeitweilig leer

Der enorme Wasserbedarf zur Bekämpfung der verheerenden Brände hat zeitweilig zu leeren Wassertanks im Stadtteil Pacific Palisades geführt. Alle drei Tanks in dem Gebiet mit einem Fassungsvermögen von jeweils einer Million Gallonen (knapp 3,8 Millionen Liter) seien am Mittwochmorgen leer gewesen und hätten zu einem niedrigeren Wasserdruck bei den dortigen Hydranten geführt, sagte US-Medienberichten zufolge die Chefingenieurin der Wasser- und Strombehörde von Los Angeles, Janisse Quiñones. Betroffen gewesen sei höher gelegenes Gebiet.

In einer Stellungnahme im Fernsehen betonte Quiñones später, dass Wasser weiterhin fließe. Man habe sofort Notfallpläne aktiviert und Wassertankwagen eingesetzt.

Biden sagt Reise nach Italien ab

Der scheidende US-Präsident Joe Biden sagte wegen der Brände seine für Donnerstag geplante Reise nach Italien ab. Er wolle sich auf die "Leitung der vollumfänglichen Reaktion der Bundesbehörden" auf die Brände konzentrieren, teilte Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre mit.

Kurz zuvor war Biden von Los Angeles nach Washington zurückgekehrt. In der kalifornischen Metropole hatte er sich von Polizei, Feuerwehr und anderen Einsatzkräften über die Lage informieren lassen.

Bidens Italien-Reise hatte von Donnerstag bis Sonntag dauern sollen. Geplant waren ein Treffen mit der ultrarechten italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni sowie eine Audienz bei Papst Franziskus. Es sollte seine voraussichtlich letzte Auslandsreise als US-Präsident sein. Am 20. Januar zieht der Republikaner Donald Trump als Präsident ins Weiße Haus ein. (afp/dpa/bearbeitet von pak/ng)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © dpa / Ethan Swope/AP/dpa