Mit Paketbomben versucht ein Unbekannter den Paketzusteller DHL um eine Millionensumme zu erpressen. Jetzt warnt die Polizei die Bevölkerung vor weiteren verdächtigen Paketen im Zusammenhang mit der Erpressung. Worauf DHL-Kunden genau achten müssen und wie sie im Ver­dachts­fall am besten reagieren: Die wichtigsten Fragen und Antworten.

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Eine Paketbombe sorgte in Potsdam am vergangenen Freitag für eine Räumung des dortigen Weihnachtsmarktes.

Zunächst war der darin enthaltene Sprengsatz mangels einer Zündvorrichtung, als ungefährlich eingestuft worden.

Eine erneute Analyse der Polizei kam jedoch zu dem Schluss, dass die Sprengfalle durchaus zu schweren Verletzungen hätte führen können.

Entgegen erster Annahmen, steht die gefährliche Sendung nicht in Verbindung zum Potsdamer Weihnachtsmarkt, sondern ist Teil eines Erpressungsversuchs gegen den Paketdienst DHL.

Die Polizei hat nun die Bevölkerung vor möglichen weiteren "verdächtigen" DHL-Lieferungen gewarnt.

Worauf Kunden achten und wie sie sich im Ernstfall verhalten sollen: Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Sind auch Privatpersonen der DHL gefährdet?

Nach aktuellem Ermittlungsstand gab es bislang zwei Sendungen im Zusammenhang mit der Erpressung.

Laut Brandenburgs Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke sei die erste bereits Anfang November an einen Online-Händler in Frankfurt (Oder) verschickt worden.

Das Paket vom Potsdamer Weihnachtsmarkt war hingegen an eine Apotheke adressiert, ging also ebenfalls an eine Geschäftsadresse.

Dass der Erpresser auch Sprengsätze an Privatadressen verschickt, schließt die Polizei allerdings nicht aus.

Zwar wisse man, dass bisher nur Kleinunternehmer betroffen gewesen seien, doch "der Täter hat angekündigt dass er weitere derartige Paketbomben versenden will wenn DHL nicht zahlt", so Pressesprecher Marion Heinemann vom Polizeipräsidium Brandenburg im Gespräch mit unserer Redaktion.

Davon auszugehen, dass auch diese nur an geschäftliche Adressen geschickt werden, sei laut Heinemann reine Spekulation.

Betrifft die DHL-Erpressung ganz Deutschland?

"Wir gehen derzeit von einem regional agierenden Täter im Raum Berlin-Brandenburg aus", so der Polizeisprecher.

Eines der Pakete sei von Potsdam aus, das andere aus Berlin heraus versandt worden. Das spreche laut Heinemann für einen "regionalen Bezug".

Die Polizei ermittle dennoch "weiterhin in alle Richtungen". Es sei nicht auszuschließen, dass der Täter auch Sprengsätze in andere Regionen verschicke.

Wie erkenne ich ein "verdächtiges Paket"?

Die DHL hat zu dem Erpressungsfall eine eigene Erklärung veröffentlicht. In dieser werden auch Anhaltspunkte für verdächtige Pakete aufgelistet. Diese sind ...

  • ... ein fehlender oder unvollständiger Absender.
  • ... auffällige Rechtschreibfehler.
  • ... Flecken oder Verfärbungen am Paket.
  • ... Drähte oder Auffälligkeiten am Paket.

Polizeisprecher Heinemann warnt darüber hinaus: "Auch wenn sie ein Paket bekommen haben, obwohl sie gar nichts bestellt haben, sollte sie das nachdenklich machen."

Wie gefährlich sind die Pakete genau?

Grundsätzlich ist nach Auskunft der Polizei festzustellen, dass Pakete nur dann eine Bedrohung darstellen können, wenn sie aktiv geöffnet werden.

Wie verhalte ich mich, wenn ich ein solches Paket erhalten habe?

Im Verdachtsfall rät Heinemann eindrücklich, die Lieferung in keinster Weise mehr zu berühren oder zu bewegen.

Zudem sei es wichtig, den potenziellen Gefahrenbereich mit allen Anwesenden zu verlassen und dafür zu sorgen, dass selbiger durch niemanden mehr betreten wird.

Anschließend sollten Betroffene die Polizei kontaktieren. Heinemann zufolge würde dann jeder Fall von den Beamten individuell bewertet und geprüft. "Hier steht der Schutz der Menschen an allerersten Stelle, nichts weiter."

Im Zuge der Ermittlungen sucht die Polizei nach Zeugen. Sachdienliche Hinweise können unter der Telefonnummer 0331-505950 gegeben werden.

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