Wer in China mit Drogen handelt, muss mit einer schweren Strafe rechnen. Ein Kanadier wurde nun zum Tode verurteilt. Geht es um Vergeltung?
China hat erneut einen Kanadier wegen Drogengeschäften zum Tode verurteilt. Wie ein Gericht in der südchinesischen Stadt Jiangmen (Provinz) Guangdong am Dienstag mitteilte, erhielten der Kanadier Fan Wei und ein Mann namens Wu Ziping, dessen Nationalität nicht genannt wurde, die Todesstrafe.
Sie sollen Köpfe einer Bande gewesen sein, die Drogen herstellte und verkaufte. Insgesamt seien in dem Fall elf Menschen verurteilt worden, darunter auch ein US-Amerikaner und vier Mexikaner, die lebenslange Haftstrafen erhielten.
Vergeltung wegen Festnahme der Huawei-Chefin?
Erst im Januar hatte ein chinesisches Gericht den Kanadier Robert Lloyd Schellenberg wegen Drogengeschäften zum Tode verurteilt, nachdem er in einer früheren Verhandlung zunächst zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war. In China drohen überführten Drogenschmugglern entweder lange Haftstrafen oder die Todesstrafe.
Kanada und China sind politisch auf Konfrontationskurs. Auslöser dafür war Anfang Dezember die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Telekom-Riesen Huawei, Meng Wanzhou, in Kanada. Der Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei wird in den USA Bankbetrug im Zusammenhang mit Verstößen gegen Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen.
In China werden seitdem zwei Kanadier festgehalten, denen vorgeworfen wird, in Aktivitäten verwickelt zu sein, die "die nationale Sicherheit gefährden". Manche Kritiker werten die Inhaftierungen als chinesische Vergeltung für das Vorgehen gegen die Chinesin. © dpa
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