Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat sich besorgt über die Lage in dem maroden Atommülllager in der Asse geäußert.
"Ich nehme die Situation im Atommülllager Asse II in Niedersachsen sehr ernst", erklärte
In der Schachtanlage liegen in 13 Kammern rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen, die dort vor etwa 50 Jahren eingelagert worden waren. Das niedersächsische Umweltministerium hatte am Freitag dem NDR bestätigt, dass wahrscheinlich "täglich mehrere Kubikmeter Salzlösung in tiefere Bereiche des Grubengebäudes" liefen. Dort lagert der überwiegende Teil der radioaktiven Abfälle. Diese sollten eigentlich laut einem Beschluss des Bundestages von 2013 längst aus dem Bergwerk geborgen werden, was bisher aber nicht geschah.
"Der verantwortliche Betreiber, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), hat die notwendigen Maßnahmen eingeleitet, die für die Bergaufsicht zuständigen Landesbehörden in Niedersachsen und das für die Atomaufsicht zuständige Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung beobachten die Lage und den Wassereintritt permanent", erklärte nun Lemke. Sie werde sich von den Verantwortlichen der BGE "sehr zeitnah berichten lassen, wie sie die Lage einschätzen und welche Schlussfolgerungen sie ziehen".
Lemke bekräftigte, dass aus ihrer Sicht die Bergung des Atommülls "auch nach derzeitigem Stand die sicherste Option" sei und "weiterhin unsere oberste Priorität bleiben" solle. Auf eine rasche Bergung dringt auch die Initiative "ausgestrahlt". "Alles andere hätte unkalkulierbare Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung und der Umwelt der ganzen Region", hieß es in einer nach Bekanntwerden des verstärkten Wassereinbruchs veröffentlichten Erklärung.
"In der Asse zeigt sich gerade erneut, welche Risiken die Hinterlassenschaften dieser hochrisikoreichen Technologie für künftige Generationen bedeuten", sagte die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Britta Haßelmann, der Nachrichtenagentur AFP zu dem Vorgang. Vorstöße aus der CDU/CSU für eine Rückkehr zur Atomkraft seien vor diesem Hintergrund "absurd", hob sie hervor.
"Es ist gut, dass nun endgültig Schluss ist mit der Nutzung der Atomkraft. Auch, damit nicht noch mehr Atommüll anfällt. Unser Land setzt jetzt konsequent auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien", sagte Haßelmann weiter. Sie verwies dabei auch auf die weiterhin ungelöste Endlagerfrage für hochradioaktiven Atommüll, wie er in Atomkraftwerken anfällt. © AFP
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