Die Bundesregierung erwägt wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus, ausreisewillige Deutsche aus China auszufliegen. Eine mögliche Evakuierung werde in Betracht gezogen, sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Montag in Berlin.

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Angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China bereitet Deutschland eine mögliche Evakuierung von Deutschen aus der besonders betroffenen Metropole Wuhan vor. Die Bundesregierung ziehe jetzt auch eine mögliche Evakuierung aller ausreisewiligen Deutschen "in Betracht", sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Montag mit Blick auf eine Sitzung des Krisenstabs im Auswärtigen Amt. Im Raum Wuhan gibt es nach Angaben des Auswärtigen Amts etwa 90 Deutsche.

"Wir prüfen und bereiten uns auf alle Optionen vor", sagte Maas nach einem Treffen mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Berlin. Ein Konsularteam der deutschen Botschaft in Peking werde am Montagnachmittag in Wuhan eintreffen, um bei einer möglichen Evakuierung deutscher Staatsbürger "Unterstützung" zu leisten.

Maas: Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes aufmerksam verfolgen

Maas rief alle Bürger auf, die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes aufmerksam zu verfolgen. Der Außenminister bekräftigte die Mahnung an die Bürger zu erwägen, "nicht zwingende Reisen nach China" abzusagen oder zu verschieben.

In der elf Millionen Einwohner zählenden Stadt Wuhan hatte das neuartige Coronavirus im Dezember seinen Ausgang genommen. Ein Großteil der mittlerweile mehr als 2.700 infizierten Patienten in China lebt dort. Durch das Virus, das Atemwegserkrankungen wie Lungenentzündungen verursacht, kamen bislang mehr als 80 Menschen in der Volksrepublik ums Leben. Aus einem Dutzend weiteren Ländern wurden einzelne Infektionen gemeldet. Die USA und Frankreich haben bereits angekündigt, zumindest einen Teil ihrer Staatsbürger in Wuhan auszufliegen. (mgb/afp/dpa)

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