Papst Franziskus sorgt mit einem skurrilen Vorschlag zum Thema Abtreibung für Aufsehen. Frau sollen dem katholischen Kirchenoberhaupt zufolge ihrem ungeborenen Kind ein Lied singen - zur Versöhnung.

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Nach einer Abtreibung sollte sich eine Frau nach Ansicht von Papst Franziskus mit dem ungeborenen Kind auseinandersetzen und versöhnen.

"Ich rate oft, wenn sie weinen und diese Angst haben: Dein Kind im Himmel, sprich mit ihm, sing ihm das Wiegenlied, das du nicht gesungen hast, das du ihm nicht singen konntest", sagte das Katholikenoberhaupt während des Rückflugs von Panama-Stadt nach Rom in der Nacht auf Montag. "Darin liegt der Weg der Versöhnung zwischen der Mutter und ihrem Kind."

Franziskus: Abtreibung ein Verbrechen

Während einer Veranstaltung des Weltjugendtags in Panama hatte ein Gläubiger drastische Worte gegen die Abtreibung und gegen Frauen, die sich für diese entscheiden, geäußert. Darauf ging Franziskus nicht ein, sagte aber, man müsse Frauen Trost spenden, statt sie zu bestrafen.

Für die katholische Kirche ist Abtreibung in jedem Fall eine schwere Sünde. Vor zwei Jahren hatte Franziskus mit der Entscheidung für Furore gesorgt, die Priestern erlaubt, Frauen diese "Sünde" zu vergeben. Doch das ändert nichts an seiner Einstellung, dass es ein Verbrechen sei, ungeborenes Leben zu töten.

Papst besorgt über Lage in Venezuela

Auf dem Weg zurück von Panama nach Rom äußerte sich der Papst auch besorgt über die aktuelle Krise in Venezuela. "Was mir Angst macht? Das Blutvergießen. (...) Das Blut ist keine Lösung. Ich leide wegen dem, was gerade in Venezuela passiert."

Der Pontifex wollte sich in dem anhaltenden Machtkampf jedoch auf keine Seite stellen. Damit "würde ich mich in eine Rolle begeben, die ich nicht kenne", das könne Schaden anrichten. "In diesem Moment unterstütze ich das venezolanische Volk, weil es ein (ganzes) Volk ist, das leidet", sagte Franziskus. Der Argentinier hatte sich bereits während seines Aufenthalts in Panama zum Weltjugendtag zu den Unruhen in dem südamerikanischen Land geäußert und sich für eine "gerechte und friedliche Lösung" unter Einhaltung der Menschenrechte ausgesprochen.

Putsch in Venezuela

In Venezuela hatte sich der Chef des entmachteten Parlaments, Juan Guaidó, vergangene Woche zum Übergangspräsidenten ernannt und Präsident Nicolás Maduro offen herausgefordert.

Zwar verfügt Guaidó international bereits über erheblichen Rückhalt, in Venezuela selbst hat er bislang aber keine echte Machtposition. Als entscheidender Faktor in dem Land gilt das Militär. (am/dpa)


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