Polizei und Zollfahnder rücken gegen Schwarzarbeit aus: Fast 2.000 Beamte waren am Mittwoch in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt im Einsatz.
Mit einem Großeinsatz von 1.900 Beamten sind am Mittwoch Bundespolizei und Zoll gegen Schwarzarbeit am Bau in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt ausgerückt. Dabei wurden nach Angaben des Hauptzollamtes Berlin mehr als 100 Wohnungen und Geschäfte durchsucht.
Der Tatvorwurf lautet auf Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern im Baugewerbe, wie ein Zollamtssprecher sagte.
Im Visier der Fahnder waren Baustellen, Geschäftsräume und Steuerberaterbüros. Die Durchsuchungen sollten voraussichtlich den ganzen Tag andauern. Für die Razzien stellten alle 41 Hauptzollämter Personal ab. Die Beamten waren im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin im Einsatz.
Beweissicherung steht im Vordergrund
Durchsucht wurden Räume in Falkensee in Brandenburg, in Dessau und Halle in Sachsen-Anhalt sowie in Berlin. Bei den Kontrollen gehe es vor allem darum, Beweise zu sichern, etwa Dateien auf Smartphones, sowie E-Mails, sagte der Sprecher.
Ob sich die Ermittlungen gegen einzelne Täter oder eine Gruppe von Verdächtigen richten, konnte der Sprecher nicht sagen. Einzelheiten wollte das Hauptzollamt am späten Nachmittag mitteilen.
Im vergangenen Jahr war die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Berliner Hauptzollamtes bei rund 1.600 Prüfungen wegen Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung im Einsatz, das waren rund 100 Fälle mehr als im Vorjahr.
Dabei wurden 4.100 Ermittlungsverfahren eingeleitet sowie Buß- und Verwarnungsgelder in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro verhängt. Die Schadenssumme lag den Angaben zufolge bei 88,6 Millionen Euro.
Neben dem Baugewerbe waren damals nach Zollangaben vor allem Hotels, Gaststätten, Speditionsfirmen sowie Reinigungsunternehmen überprüft worden. © dpa
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