Nach zwei Tagen Schneechaos im Süden Deutschlands und in Österreich ist vorerst keine Entwarnung in Sicht. Auch in den kommenden Tagen soll es weiter schneien. In vielen Teilen der deutschen und österreichischen Alpen besteht hohe Lawinengefahr. Trotzdem wagen sich einige Wintersportler in den Tiefschnee. Zwei Deutsche bezahlten das am Sonntag mit dem Leben.

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Der Winter hält die südlichen Regionen Bayerns und Teile Österreichs weiter fest im Griff. Zwar flaute der Schneefall in der Nacht zu Montag etwas ab, doch immer noch gibt es Behinderungen auf den Straßen und beim Bahnverkehr.

Hinzu kommen Straßensperrungen wegen Lawinengefahr. Überall in den deutschen Alpen herrscht die zweithöchste Lawinenwarnstufe vier.

Auch in Österreich bleibt die Lawinengefahr in den kommenden Tagen groß, meinen Experten und Behörden. "Sich abseits von gesicherten Pisten aufzuhalten, ist für Wintersportler derzeit und auch in den nächsten Tagen lebensgefährlich", warnte die Regierung des Bundeslandes Salzburg in einer Mitteilung.

Aufgrund des starken Schneefalls und der labilen Schneeschichten seien am Sonntag hunderte Lawinen abgegangen, sagte Lawinenexperte Bernhard Niedermoser.

Mehrere Tote durch Schneemassen

Trotzdem wagten sich zwei deutsche Skifahrer am Sonntag in Vorarlberg in den Tiefschnee abseits der gesicherten Pisten. Der 26 Jahre alte Mann aus Bayern wurde von einem Schneebrett verschüttet und kam ums Leben.

Bei einem zweiten Lawinenunglück starb ein 32-Jähriger aus der Nähe von Heilbronn. Er war am Nachmittag im Gebiet von Damüls unterwegs, als er bis zum Hals verschüttet wurde. Bevor der Mann gerettet werden konnte, gingen weitere Schneemassen über ihn nieder und begruben in vollständig. In beiden Fällen trugen die Skifahrer Lawinen-Notfallausrüstung bei sich.

Auch im Berchtesgadener Land am Teisenberg starb am Wochenende eine junge Frau in den Schneemassen. Im oberbayerischen Wackersberg wurde ein 44 Jahre alter Skitourengänger am Blomberg von herabfallenden Ästen eines Baums erschlagen.

Weitere Schneefälle angekündigt

Für die nächsten Tage sind weitere Schneefälle angekündigt. Im Laufe des Montags seien etwa im Landkreis Berchtesgadener Land bis zu 20 Zentimeter, im Allgäu bis zu fünf Zentimeter Neuschnee möglich, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes in der Nacht auf Montag. Er warnte vor Schneebrüchen wie etwa Lawinen oder unter der Schneelast herabbrechende Äste.

Die Meteorologen von Österreichs staatlichem Wetterdienst ZAMG erwarten für Montag zwar zunächst einen Rückgang der Niederschläge. Doch schon ab Dienstag sollen weitere Wolken über das Alpenland ziehen, die bis zum Wochenende weiteren Schneefall bringen.

Nah- und Regionalverkehr eingeschränkt

In Deutschland können sich derweil einige Schulkinder freuen, weil sich bei ihnen die Weihnachtsferien verlängern. In mehreren Landkreisen Südbayerns, darunter in Miesbach, Bad-Tölz-Wolfratshausen und Traunstein sowie im Oberallgäu und im Ostallgaäu, fällt am Montag an vielen Schulen der Unterricht aus.

Behörden, Feuerwehr und Hilfskräfte dürften im Laufe des Tages vor allem versuchen, den Betrieb des öffentlichen Nah- und Regionalverkehrs wieder auf die Beine zu stellen. Wegen Bäumen, die unter der Schneelast auf die Oberleitungen gefallen waren, war es am Wochenende zu zahlreichen Ausfällen und Sperrungen gekommen.

Unter anderem hatte die Bayerische Oberlandbahn (BOB) den Betrieb einstellen müssen. Stand Sonntagabend war, dass zumindest bis Montagmittag nicht mit einem regulären Betrieb zu rechnen ist. (jwo/dpa)  © dpa

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