Der Blick auf die deutsche EU-Mitgliedschaft ist hierzulande laut einer Umfrage in den vergangenen Jahren kritischer geworden.

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Eine relative Mehrheit von 38 Prozent vertrat in dem am Montag veröffentlichten ARD-"Deutschlandtrend" die Meinung, die europäischen Länder sollten wieder stärker allein handeln und Zuständigkeiten von der EU zurückholen. Dies seien 16 Prozentpunkte mehr als noch vor drei Jahren.

Nur noch ein Drittel wünsche sich, dass die europäischen Länder ihre Zusammenarbeit in den kommenden Jahren vertiefen und weitere Zuständigkeiten an die EU abgeben. Vor knapp drei Jahren habe dies noch eine absolute Mehrheit der Befragten befürwortet.

Verändert hat sich laut der Umfrage auch der Blick der Deutschen auf die Vor- und Nachteile der EU-Mitgliedschaft. Aktuell sage jeder Vierte (26 Prozent), Deutschland habe von der Mitgliedschaft in der EU eher Vorteile, dies seien 14 Prozentpunkte weniger als im Juli 2020. Etwa ebenso viele (27 Prozent) seien der Meinung, Deutschland habe von der EU-Mitgliedschaft eher Nachteile (plus zwölf Prozentpunkte).

Vier von zehn Deutschen seien weiterhin der Auffassung, die Vor- und Nachteile hielten sich die Waage. Einen EU-Austritt befürworteten aber nur 14 Prozent der Umfrageteilnehmer, während 79 Prozent dies ablehnten.

Gut die Hälfte der Befragten sprach sich für einen langfristigen EU-Beitritt der Ukraine aus (52 Prozent). Damit sei die Unterstützung der Deutschen in dieser Frage im Vergleich zum Februar um sechs Prozentpunkte zurückgegangen. Die Ukraine ist seit Juni 2022 offiziell EU-Beitrittskandidat.

Ähnliche Zustimmungswerte gab es zur Frage, ob die EU-Staaten eine gemeinsame Armee aufbauen sollten. 53 Prozent der Deutschen fänden dies laut der Umfrage gut, während 32 Prozent dies ablehnten.

Für den "Deutschlandtrend" im Vorfeld des WDR-Europaforums am Dienstag befragte das Institut Infratest dimap im Auftrag der ARD 1302 Wahlberechtigte am Dienstag und Mittwoch dieser Woche.  © AFP

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