- In Spanien herrscht die schlimmste Juni-Hitzewelle seit 1950 mit Temperaturen von örtlich mehr als 44 Grad.
- Eine wirkliche Abkühlung gibt es auch nachts nicht, in weiten Teilen des Landes sinken die Temperaturen nach dem Untergang der Sonne kaum auf 20 Grad ab.
- Einem Experten zufolgte ist die Entwicklung auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen.
In Spanien herrscht die schlimmste Juni-Hitzewelle seit 1950 mit Temperaturen von örtlich mehr als 44 Grad. In den Städten suchten die Menschen am Samstag oft in Brunnen, Eisdielen und klimatisierten Einkaufszentren nach Abkühlung, wie Medien berichteten. Die Strände an der Mittelmeer- und auch an der Atlantikküste waren teils schon am frühen Vormittag voll. Der Rekord dieser Hitzeperiode wurde am vergangenen Freitag im andalusischen Andújar mit 44,2 bis 44,3 Grad registriert.
Hitzewellen nicht nur in Spanien
Besonders heiß sollte es am Samstag nach Angaben des Wetterdienstes Aemet mit 40 bis 42 Grad vor allem in den Regionen Katalonien, Navarra und Baskenland im Nordosten und Norden des Landes sowie in Andalusien im Süden werden. Auch sonst war es alles andere als kühl: In der Hauptstadt Madrid sollte die Quecksilbersäule am Samstag auf bis zu 39 Grad klettern. Auf der Ferieninsel Mallorca wurden bis zu 37 Grad erwartet. Eine wirkliche Abkühlung gibt es auch nachts nicht, in weiten Teilen des Landes sinken die Temperaturen nach dem Untergang der Sonne kaum auf 20 Grad ab.
Die sogenannten tropischen Nächte bringen die Spanier um den Schlaf. Die Hitze und die Trockenheit begünstigten den Ausbruch zahlreicher Waldbrände, die nach amtlichen Angaben in verschiedenen Teilen Spaniens in wenigen Tagen bereits gut 25 000 Hektar zerstörten. Das entspricht einer Fläche von etwa 35 000 Fußballfeldern. Fachleuten zufolge werden Hitzewellen in Europa allgemein zukünftig früher einsetzen, häufiger auftreten und noch heftiger werden.
Experte: Entwicklung auf menschengemachten Klimawandel zurückzuführen
Am Samstag loderten die Flammen vielerorts noch unkontrolliert. Am schlimmsten war die Lage am Gebirgszug Sierra de la Culebra unweit der Grenze zu Portugal im Nordwesten Spaniens, wo schon 20 000 Hektar Wald vernichtet und 1700 Menschen in Sicherheit gebracht wurden. Die Hitzewelle werde ab Sonntag nach einer guten Woche deutlich abklingen, kündigte Aemet an. In Madrid etwa soll es noch rund 30 Grad geben. Auf Mallorca und in Navarra werden Einheimische und Urlauber noch mindestens bis Montag bei Temperaturen von bis zu 37 Grad weiter kräftig schwitzen.
Hitzeperioden nehmen in Spanien zu, sagte Aemet-Sprecher Rubén del Campo. Der absolute Rekord wurde im vorigen August in Montoro in Andalusien gemessen: 47,4 Grad. Diese Entwicklung sei auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurückzuführen. Man werde sich nicht wundern dürfen, wenn irgendwann die 50-Grad-Marke erreicht werde, warnte del Campo im Interview der Zeitung "La Vanguardia". (dpa/okb)
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