Sturmtief "Sieglinde" zieht am Dienstag und Mittwoch über weite Teile Deutschlands. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat Vorabwarnungen herausgegeben. Wir sagen Ihnen, wo es heute besonders windig wird.
Nach einem sonnigen Herbstbeginn ist das Wetter in Deutschland ab Dienstag nass und windig bis stürmisch.
Grund ist ein Tief, das über Südschweden ins Baltikum ziehe. "Es beeinflusst vor allem die Nordosthälfte mit Regen und Sturm und erreicht bis zum Abend die Alpen", erklärt der DWD.
Inzwischen hat "Siglinde" die Nordseeküste getroffen. Im Norden droht eine leichte Sturmflut.
In Hamburg überflutete die Elbe einen Parkplatz am St.-Pauli-Fischmarkt. Der Scheitelpunkt am Pegel St. Pauli lag am Nachmittag 1,64 Meter über dem mittleren Hochwasser, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mitteilte.
Sturm- und Orkanböen an der Küste und auf den Bergen
Schwere Sturmböen bliesen an der Küste nach Angaben zunächst aus dem Westen, später aus Nordwest. Auf dem Brocken im Harz blies der Wind laut DWD sogar mit Stärke 12 (118 bis 133 km/h). Erst am Dienstagabend lässt der Wind langsam nach.
Aktuelle Unwetter-Warnungen des DWD: Stand 16:11 Uhr
Gravierende Folgen wurden von der Polizei bis zum Nachmittag aber nicht gemeldet. Auch die Bahn verzeichnete keine Zwischenfälle.
Wegen des Sturms nahm der Autozug nach Sylt am Dienstag jedoch keine Lastwagen mit leeren Anhängern und keine Wohnwagengespanne mit.
In Emden entfielen drei Abfahrten des schnellen Katamarans nach Borkum, dafür wurde eine langsamere Ersatzfähre eingesetzt. Die Fahrten der Helgoland-Fähre ab Cuxhaven fielen am Dienstag aus.
Seehunde müssen auf besseres Wetter warten
Die Folgen des Wetters im Norden bekamen auch einige junge Seehunde zu spüren - sie waren in Norddeich aufgepäppelt worden: Das geplante Aussetzen vor Baltrum wurde wegen des Wetters auf Mittwoch verschoben.
Die Bundeswehr sagte wegen des Sturms eine Katastrophenschutzübung zunächst ab. "Im Ernstfall wären unsere Hubschrauber geflogen, für eine Übung war der Wind jedoch zu stark", sagte ein Sprecher des Landeskommandos Schleswig-Holstein.
Das Tief "Siglinde" verlieh dem fiktiven Szenario allzu reale Züge. Zweck der Übung am Deich in Elpersbüttel sollte nach Angaben der Bundeswehr das Zusammenwirken von Soldaten der Reserve am Boden und unterstützenden Lufttransportkräften bei der Not- und Katastrophenhilfe sein. Dazu zählen auch schwere Sturmfluten.
Regen zum Teil bis Donnerstag erwartet
Bereits am Dienstag setzt zudem speziell im Erzgebirge und an den Alpen starker Dauerregen ein, der bis in den Mittwoch hinein andauern kann, warnt der DWD.
Tagsüber bleibt es am Mittwoch im Westen und im Südwesten trocken bei Temperaturen zwischen 9 und 17 Grad. In Alpennähe herrscht weiter Dauerregen.
Im Osten der Republik kommt starker bis stürmischer Nordwestwind auf. An den Küsten sowie in höheren Lagen muss zeitweise immer noch mit schweren Sturmböen gerechnet werden.
Auf "Sieglinde" folgt "Tina"
Besserung ist ab Donnerstag in Sicht. "Siglinde zieht am Mittwoch in Richtung Russland ab. Daher weht ab Donnerstag wieder etwas weniger Wind", sagte ein DWD-Sprecher.
Allerdings folgt auf "Sieglinde" das Tief "Tina", dessen Ausläufer von der Ostsee her für stürmische Böen sorgen.
Die Temperaturen sinken am Freitag dann auf 3 bis 11 Grad. Im Bergland können die Temperaturen auf 1 Grad sinken.
Im Nordosten wird es windig, Böen kommen gebietsweise auf. Auch an der See und in höheren Lagen sind Sturmböen möglich. (mwo/ank/dpa)
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