Ab heute heißt es offiziell: Der Herbst ist da. Die dritte Jahreszeit beerbt einen Sommer, der sich 2017 vor allem von seiner regnerischen Seite zeigte. Wie das Wetter im Herbst konkret wird, muss sich erst noch zeigen. Wir geben einen Ausblick über die ersten Tage im September und mögliche Entwicklungen.

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"Der Sommer 2017 hat vor allem mit einer Sache geglänzt: Mit jeder Menge Regen" - zu diesem Schluss kommt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst wetter.net.

Laut Jung fiel in den drei Sommermonaten Juni, Juli und August dieses Jahres rund 20 Prozent mehr Regen als üblich.

"Damit war 2017 einer der nassesten Sommer der vergangenen 15 Jahre. Regional gab es sogar Allzeit-Rekorde: In Berlin war es der nasseste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor über 130 Jahren", so der Wetterexperte.

Mit dem 1. September endet der Sommer offiziell. Wie genau es mit dem Wetter im Herbst weitergeht, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand genau wissen. Doch erste Aussichten gibt es bereits.

Erste Septemberwoche: Vorsichtiger Optimismus

Für die erste Woche im Herbst erwartet Diplom-Meteorologe Jung nach dem regnerischen Abschied des Sommers sonnigeres Wetter.

"In der ersten Septemberwoche verschiebt sich ein Ableger des Azorenhochs zu uns nach Deutschland und das Wetter wird wieder deutlich beständiger", so Jung.

Dabei zeichne sich ab Sonntag eine Verbesserung des Wetters ab. So rechnet der Meteorologe auch wieder mit höheren Temperaturen. Völlig trocken bleibt es dabei allerdings nicht.

Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) zeigt sich vorsichtig optimistisch. Dessen Einschätzung zufolge scheint am Montag in der Westhälfte des Landes zeitweise die Sonne.

Im Osten und Südosten ist es hingegen bewölkt und es kommt noch zu vereinzelten Schauern. Die Höchsttemperaturen liegen dabei bei 18 bis 22 Grad.

Am Dienstag kommt es im Osten und Südosten sowie im Westen und Nordwesten noch zu einigen wenigen Niederschlägen. Ansonsten zeigt sich der Himmel teils heiter, teils bewölkt. Größtenteils bleibt es aber trocken, bei Temperaturen zwischen 18 und 23 Grad.

Mittwoch scheint dann laut dem DWD auch verbreitet die Sonne über Deutschland.

Am Donnerstag verdichtet sich die Wolkendecke im Laufe des Tages über dem Westen des Landes und es kommt zu Niederschlägen, die vereinzelt auch gewittrig ausfallen können.

Zwei unterschiedliche Wettertrends

Gesamt betrachtet könnte der Herbst deutlich trockener werden als der Sommer. Zu diesem Schluss kommt "Accuweather", der größte private Wetterdienst der USA.

Nach dessen Ansicht ist im Herbst in Deutschland mit längeren Trockenphasen zu rechnen. Dabei könnten diese mehr Sonnenschein als der Sommer mit sich bringen.

Allerdings halten sich diese Trockenperioden nach Einschätzung von Accuweather nicht den gesamten Herbst über.

Der staatliche US-Wetterdienst NOAA geht hingegen eher vom Gegenteil aus. Demnach soll der Herbst Deutschland mehr Regen als sonst bringen.

"Für solche Jahreszeitentrends werden unter anderem die großräumigen Meeresströmungen und die Meerwassertemperaturen untersucht, zudem wird mit dem Klima der vergangenen Jahre verglichen. Aus vielen kleinen Informationen wird dann versucht eine Abschätzung über die kommenden Monate zu erstellen", so Diplom-Meteorologe Jung.

Doch der Experte gibt zu bedenken: "Klimatrends sind keine Wetterprognosen!" Eine exakte Einschätzung des Wetters im Herbst lassen sie also mitnichten zu.

Trotzdem zeigt sich Wetterexperte Jung in Bezug auf die allgemeine Wetterlage im Herbst optimistisch.

Denn nachdem der Sommer 2017 keine längerfristige beständige Wetterlage hervorbringen konnte, steige nach Aussage von Jung die Wahrscheinlichkeit für ein stabiles Hoch schon statistisch gesehen an.

Wie sich das Wetter im Herbst allerdings im Detail entwickelt, bleibt abzuwarten.




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