Der Winter lässt in Deutschland nach wie vor auf sich warten. Und laut Deutschem Wetterdienst sind auch in der zweiten Januarhälfte kaum Schnee und richtig kalte Temperaturen in Sicht. Der milde Winter bleibt nicht ohne Auswirkungen auf Mensch und Natur.
Sonne oder Regen, mitunter zweistellige Temperaturen – von Winter ist auch Mitte Januar in Deutschland kaum etwas zu sehen. Nach dem schon sehr milden Dezember 2019 wird wohl auch der Januar alles andere als frostig und weiß.
"Solche Wetterlagen kommen zwar vor, aber insgesamt ist es schon außergewöhnlich mild", konstatiert Meteorologe Sebastian Altnau vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach im Gespräch mit unserer Redaktion.
Schnee derzeit nur in den Alpen
Im deutschen Winter, der jahreszeitlich die Monate Dezember, Januar und Februar umfasst, darf nicht zwingend flächendeckend mit einer Schneedecke gerechnet werden, erklärt der DWD-Experte: "Aber dass selbst in den Mittelgebirgen aktuell nicht viel Schnee zu finden ist, ist bemerkenswert." Lediglich in den Alpen über 1.200 bis 1.300 Metern liegt derzeit die weiße Pracht.
Ob dies schon die Auswirkungen des Klimawandels sind, lässt sich laut Altnau nur schwer sagen. Zunächst werde die aktuelle Wetterlage als Einzelereignis betrachtet.
Doch einen Trend könne man durchaus beobachten: "Im Flachland wird es in Deutschland künftig eher weniger winterliche Erscheinungen wie Schnee geben."
Wettervorhersage: Etwas kälter ab dem Wochenende
Aktuell rechnen die Meteorologen mit kühleren Temperaturen ab dem Wochenende, wenn kältere Luft aus Nordwesten nach Deutschland strömt.
Spaziergänge im Schnee oder Schlittenfahrten im Stadtpark wird es aber auch dann nicht geben, denn laut Altnau fallen nur in den Mittelgebirgen und in den Alpen ein paar Flocken: "Dass es auf Dauer kälter wird, ist im Moment nicht zu erkennen."
Knospen werden künftig schon früher austreiben
Diese Entwicklung bleibt für die Natur - und am Ende auch für die Menschen - nicht ohne Folgen. Wenn sich dieser Trend fortsetze, "rutschen die Vegetationsperioden natürlich früher in die Wintermonate hinein", erklärt Altnau.
Die ersten Knospen treiben also vielleicht schon im Februar aus. Tritt dann Spätfrost auf, was laut Altnau nach wie vor passieren könne, nehmen die Nutzpflanzen natürlich Schaden.
Pollensaison beginnt früher
Der milde Winter führt damit auch zu einem frühen Beginn der Pollensaison. "Vereinzelt fliegen die ersten Pollen, vor allem im Südwesten, aber auch im nordwestlichen Tiefland", sagt DWD-Pollenexpertin Christina Endler. Von den Hauptallergiearten seien vor allem Hasel und Erle unterwegs.
Auf größere Beschwerden müssen sich Allergiker aber noch nicht einstellen: Verbreitet setze der Pollenflug eher allmählich ein.
Verwendete Quellen:
- Gespräch mit Sebastian Altnau vom deutschen Wetterdienst
- Agenturmaterial von dpa
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