- Eine Legende wird 70: Wolfgang Petry feiert am 22. September runden Geburtstag.
- Anlässlich seines Ehrentages sprach unsere Redaktion mit dem Hit-Giganten ("Verlieben, verloren, vergessen, verzeih'n") über sein heutiges "nichtprominentes Leben", die Fan-Hoffnungen auf ein Bühnen-Comeback und das deutsche Fernsehen.
- Am 24.09. erscheint das neue Petry-Album "Auf das Leben", das aus Sicht des Kult-Sängers auch ein "Mutmacher in schwierigen Zeiten" ist.
Herr
Wolfgang Petry: Wahnsinn, was kommt jetzt!?
Dürfen Sie Ihre Fans trotzdem noch "Wolle" nennen oder sind Spitznamen ab einem gewissen Alter eher unangemessen?
Da ich mich noch sehr jung fühle, bitte "Wolle" – forever.
Wie geht es Ihnen und wie halten Sie sich fit?
Ich ernähre mich ziemlich gesund und treibe jeden Tag Sport. Mir geht's ganz hervorragend.
Mit Ihrem neuen Album "Auf das Leben" beschenken sie sich nicht nur selbst, sondern vor allem die vielen Wolfgang-Petry-Fans. Warum war es an der Zeit für neue Songs?
Da ich ja sowieso ständig an neuen Songs arbeite, passierte das Album von ganz allein. Die einzige Ausnahme: Alle deutschen Texte schrieb ich zusammen mit der amerikanischen Songtexterin Mary Susan Applegate. Normalerweise schreibt sie nur englischsprachige Texte und so bekamen die Lieder eine ganz spezielle Note.
"Auf das Leben" klingt im höchsten Maße positiv. Ist das Ihr musikalischer Gegenentwurf zu dem, was weltweit zurzeit abgeht?
Ja, ich glaube, die Menschen brauchen in schwierigen Zeiten Mutmacher. Positives Denken und Handeln ist meiner Meinung nach unabdingbar, um seine Ziele zu erreichen.
Wolfgang Petry: ""Rattenscharf" beinhaltet das gemeinsame Verhältnis zwischen den Menschen und mir"
Was hat es eigentlich mit dem Song "Rattenscharf (Das längste Rauchersolo der Welt)" auf sich? Rauchen Sie überhaupt?
Früher habe ich sehr stark geraucht und bei den Konzerten schon mal die Gitarrensoli verlängert, damit ich mal eine rauchen konnte. Im Video von "Rattenscharf" gibt es eine Szene, die das belegt. Übrigens: "Rattenscharf" beinhaltet das gemeinsame Verhältnis zwischen den Menschen und mir.
Man hat das Gefühl, dass sich die Gesellschaft mehr und mehr spaltet. Wäre ein Comeback Ihrer legendären Freundschaftsbänder jetzt nicht ein gutes Zeichen?
Immer wenn es Katastrophen gibt, rücken die Menschen näher zusammen – siehe die Überschwemmungen. Wenn ich wüsste, dass ich etwas zum Guten verändern könnte, würde ich die Freundschaftsbänder vielleicht noch mal überstreifen.
Werden Sie mit dem neuen Album im Gepäck auf die Bühne zurückkehren, sofern das in Corona-Zeiten möglich ist?
Corona begleitet uns bestimmt noch ein paar Jahre und somit gäbe es für mich persönlich keinen Auftritt, der so abläuft, wie ich es mir wünschen würde.
Haben Sie es jemals bereut, aus der Öffentlichkeit zurückgetreten zu sein? Sind Sie grundsätzlich ein konsequenter Mensch?
Ich bin in der Tat sehr konsequent und genieße mein nichtprominentes Leben sehr.
"Die Art und Weise, wie das alles abläuft, sagt mir überhaupt nicht mehr zu."
Stefan Raab hat es ähnlich gemacht wie Sie. Davor muss man den Hut ziehen. Doch fehlen Typen wie Raab oder Petry dem deutschen Fernsehen beziehungsweise auf den großen Bühnen nicht?
Das mag schon sein, aber ich fühle mich sauwohl ohne Fernsehen und große Bühnen. Ach, da fällt mir ein, ich habe vor gar nicht so langer Zeit eine Unterhaltungssendung gesehen und ich schaue normalerweise ganz wenig Fernsehen. Die Art und Weise, wie das alles abläuft, sagt mir überhaupt nicht mehr zu. Gefühlt muss jeder Sänger nackt auf einem Elefanten reiten, soll seinen größten Hit zum 87. Mal singen und bekommt dann eine Minute für seine neue Produktion.
Ein starkes Statement haben Sie mit Ihrer Single "Kämpfer" abgegeben. Würden Sie sich denn selbst als ein Kämpfer bezeichnen?
Ich bin ein sehr fleißiger Kämpfer.
Auch Ihr Sohn Achim hat sich in diesem Jahr kämpferisch gezeigt und zwischenzeitlich Jobs übernommen, um die Zeit ohne Auftritte zu überstehen und anderen nicht auf der Tasche zu liegen. Wie stolz sind Sie auf Ihren Sohn?
Als Achim zu mir kam und sagte, er wolle bei einer Tankstelle anfangen, war ich sofort sehr angetan. Er macht das mittlerweile schon viele Monate. Und er hat ja zwischenzeitlich noch einen zweiten Job. Ganz ehrlich, vor Ihnen steht der stolzeste Vater der Welt.
Welches ist unter all Ihren Titeln für Sie persönlich der größte Wolfgang-Petry-Hit aller Zeiten?
Mein persönlich größter Hit ist eine Ode an meine Frau Rosie: "Nichts von alledem".
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