In Finnland sind trotz der Schließung fast aller Grenzübergänge nach Russland am Samstag 55 Migrantinnen und Migranten aus dem Nachbarland angekommen. Bei der Mehrheit handele es sich um junge Männer, die die Grenze bei Raja-Jooseppi nördlich des Polarkreises überquert hätten, teilte der Grenzschutz dem Sender Yle zufolge mit. Die Grenzschützer seien nicht von der Situation überrascht worden, sagte der Chef der Grenzstation, Kimmo Louhelainen. "Wir sind auf größere Zahlen vorbereitet", sagte er. In Helsinki demonstrierten am Samstag etwa 100 Menschen gegen die Schließung der Übergänge.
Der finnische Grenzschutz hatte in den vergangenen Wochen eine sprunghaft gestiegene Zahl von Menschen vorwiegend aus dem Nahen Osten registriert, die ohne die erforderlichen Papiere mit Fahrrädern aus Russland einreisten und in Finnland Asyl beantragten. Nach offiziellen Angaben waren es seit Anfang August etwa 700. Die Regierung wirft Russland vor, Menschen ohne gültige Papiere nach Finnland durchzulassen. Daher schloss das Nato-Mitglied zuletzt fast alle Grenzübergänge zum östlichen Nachbarn. Nun ist nur noch der abgelegene Übergang Raja-Jooseppi in Lappland geöffnet. Dort können auch Asylanträge gestellt werden. Die Regelung gilt bis 23. Dezember. © dpa
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