Am Dienstagmorgen ist in der afghanischen Hauptstadt Kabul ein Abschiebeflug aus Deutschland gelandet. An Bord waren 36 abgeschobene Afghanen.

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In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist am Dienstagmorgen ein weiterer Abschiebeflug aus Deutschland eingetroffen. Beamte am Flughafen teilten mit, dass die Maschine kurz vor 7.00 Uhr Ortszeit gelandet sei. Demnach seien 36 abgeschobene Afghanen an Bord gewesen.

Es war die 20. Sammelabschiebung seit dem ersten Flug im Dezember 2016. Bei den bisherigen 19 Abschiebungen hatten Bund und Länder 439 Männer nach Afghanistan zurückgebracht. Nach einer Sammelabschiebung Anfang Juli hatte einer der 69 Männer kurz nach seiner Ankunft in Kabul Suizid begangen.

Abschiebungen nach Afghanistan umstritten

Die Abschiebungen sind umstritten, weil sich der Krieg gegen die radikalislamischen Taliban und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Afghanistan ausweitet. Erst an Heiligabend wurden in Kabul bei einem mehrstündigen Angriff auf mehrere Regierungsgebäude mindestens 43 Menschen getötet. Insgesamt waren 2018 bei 22 großen Anschlägen in Kabul mehr als 550 Menschen ums Leben gekommen.

Für Unruhe sorgten kürzlich auch Berichte, denen zufolge US-Präsident Donald Trump eine Teil der in Afghanistan stationierten US-Truppen abziehen könnten.

Gleichzeitig gibt es Bemühungen, den Konflikt politisch zu lösen. Bisher fanden mehrere Gesprächsrunden zwischen Vertretern der USA und hochrangigen Taliban statt. Diese sollen zu direkten Gesprächen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban führen. Weitere USA-Taliban-Gespräche sind für Mitte Januar geplant.  © dpa

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