• Heiko Maas zweifelt daran, dass die Zeit ausreicht, um alle geplanten Evakuierungen aus Afghanistan durchzuführen.
  • Der Außenminister arbeitet deshalb an einem Plan, um auch später noch Menschen aus dem Land schaffen zu können.
  • Zudem befinden sich derzeit noch rund 100 Deutsche mit ihren Familien in Afghanistan.

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Die Bundeswehr hat in den vergangenen Tagen über ihre Luftbrücke rund 3.800 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen, darunter 351 deutsche Staatsbürger. Das hat Außenminister Heiko Maas am Dienstag im TV-Sender Bild gesagt. Zugleich äußerte sich Maas skeptisch zu weiteren Rettungsaktionen: "Die Zeit wird nicht ausreichen, alle auszufliegen, die wir ausfliegen wollen", sagte er.

Deshalb arbeite man neben der laufenden Rettungsaktion an einem Plan, um Menschen auch nach der militärischen Evakuierung aus Afghanistan zu retten, schreibt der SPD-Politiker auf Twitter.

Man führe dazu zum Beispiel Gespräche über den weitern Betrieb des Flughafen Kabul und stocke Visastellen in den Nachbarländern auf.

Mass nennt Gespräche mit den Taliban "schrecklich"

Deutschland spreche auch mit den Taliban, um etwa zu gewährleisten, dass deutsche Staatsbürger Kontrollpunkte der Islamisten passieren können. Dies sei "schrecklich", aber dazu gebe es derzeit keine Alternative, bemerkte Maas.

Insgesamt hat die Bundeswehr in den vergangenen Tagen über ihre Luftbrücke rund 3.800 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen, darunter die bereits erwähnten 351 deutsche Staatsbürger. Mit weiteren rund 100 Deutschen und ihren Familien, die noch vor Ort ausharrten, stehe man in Kontakt, deren Standorte seien bekannt.

Die Bundeswehr versuche weiterhin, diese Menschen einigermaßen sicher an den Flughafen zu bringen. Nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban drängen sich am Airport Tausende verzweifelte Menschen in der Hoffnung, einen Flug ins Ausland zu erwischen.

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(dpa/thp)

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