Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) besucht von diesem Mittwoch an vor dem Hintergrund andauernder Kämpfe im Sudan die ostafrikanischen Länder Dschibuti, Kenia und den Südsudan. Im Zentrum der Gespräche werde die Frage stehen, wie man internationale Vermittlungsinitiativen besser koordinieren und den Druck auf die Konfliktparteien erhöhen könne, kündigte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin an. Alle drei besuchten Staaten spielten eine hervorgehobene Rolle bei den diplomatischen Bemühungen zur Beendigung der Kämpfe im Sudan.

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Im Sudan gibt es seit Mitte April 2023 einen blutigen Machtkampf zwischen De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan und dessen früherem Stellvertreter und Führer der sudanesischen Miliz RSF, Mohamed Hamdan Daglo. Nach UN-Angaben sind mehr als sieben Millionen Menschen seit Beginn des Konflikts geflohen.

In Dschibuti werde auch die Sicherheit der Seewege im Roten Meer eine Rolle spielen, ergänzte die Sprecherin. In der EU wird seit Wochen über einen Einsatz zur Sicherung der Schifffahrt im Roten Meer beraten. Nach den Planungen sollen europäische Kriegsschiffe zum Schutz von Frachtern entsandt werden. Deutschland will sich nach Angaben aus Regierungskreisen mit der Fregatte "Hessen" beteiligen. Voraussetzung ist ein Mandat des Bundestags.

In Kenia wird Baerbock nach Angaben der Sprecherin auch mit Akteuren der sudanesischen Zivilgesellschaft zusammentreffen und ein von Deutschland gefördertes Ausbildungszentrum besuchen.

Im Südsudan werde sie zudem eine Siedlung des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) und die UN-Blauhelmmission (Unmiss) besuchen. Die Truppe im Südsudan besteht nach UN-Angaben aus knapp 20 000 Blauhelmen aus 73 Ländern, die für den Schutz von Zivilisten sorgen sollen, insbesondere auch für zurückkehrende Flüchtlinge. Derzeit sind 14 deutsche Soldaten an der Mission beteiligt. Das Krisenland Südsudan ist der jüngste Staat Afrikas - seine Unabhängigkeit erreichte er nach langem Bürgerkrieg am 9. Juli 2011 durch die Abspaltung vom Sudan.  © dpa

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