Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat angesichts der geplanten israelischen Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas in Rafah von Israel die Einrichtung langfristig sicherer Orte für die Menschen dort verlangt. "Es braucht nicht nur sichere Fluchtkorridore, es braucht sichere Orte, langfristig mit Infrastruktur", sagte die Grünen-Politikerin am Freitag bei ihrem Eintreffen zur Münchner Sicherheitskonferenz. "Ein Ort ist nicht sicher, wenn es dort nichts zu essen, nichts zu trinken und keine medizinische Versorgung gibt."

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"Die Menschen in Rafah, sie können sich nicht in Luft auflösen", wiederholte Baerbock ihren dringenden Appell an Israel, sichere Fluchtmöglichkeiten für die palästinensische Zivilbevölkerung zu schaffen. Die Menschen seien auf starke Empfehlung der israelischen Armee vom Norden in den Süden geflohen, direkt an die ägyptische Grenze. "Sie können also nicht weiter Richtung Süden gehen. Sie können auch nicht weiter in andere Richtungen gehen, weil auf der anderen Seite dann das Meer ist und die israelische Grenze." Das Selbstverteidigungsrecht Israels bedeute "ganz klar, Terroreinheiten zu bekämpfen und den Schutz der Zivilbevölkerung sicherzustellen", sagte Baerbock.

Die Außenministerin verlangte erneut eine humanitäre Feuerpause als sicherstes Mittel, "damit endlich die über 100 Menschen, die seit fast vier Monaten auf brutalste Art und Weise gefangen halten werden", frei kommen könnten. Zugleich müsse in dieser Zeit humanitäre Hilfe im "Maßstab von mindestens 500 Trucks" nach Gaza gebracht werden. Der Hamas warf Baerbock vor, bewusst zivile Orte missbraucht zu haben, um sich dahinter zu verstecken. "Das Terrorsystem, was unter der Erde angelegt worden ist, was gezielt unter Krankenhäusern angelegt worden ist, wo Waffen lagern", sei "die absolut alleinige Verantwortung der Hamas", sagte sie.

Israel wirft dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA vor, mit der Hamas stark verquickt zu sein.  © dpa

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