Studierende sollen mehr Geld erhalten: Bildungsministerin Anja Karliczek plant offenbar eine Reform des Bafögs. Der Höchstsatz, die Wohnpauschale und die Freibeträge sollen steigen.

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Das Bafög soll 2019 reformiert werden. Wie Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten, will Bundesbildungsministerin Anja Karliczek Studenten, die die Ausbildungsförderung erhalten, besser unterstützen. Das gehe aus einem Eckpunktepapier hervor, das den Redaktionen exklusiv vorliegt.

Das plant die Regierung:

Demnach soll der Bafög-Höchstsatz von derzeit 735 Euro auf rund 850 Euro - also um mehr als 15 Prozent - im Monat steigen.

Außerdem sei geplant, den monatlichen Wohnkostenzuschuss von 250 auf 325 Euro anzuheben. Das entspricht einer Anhebung um 30 Prozent. "Die Wohnkosten steigen, gerade in den Hochschulstädten", heißt es in dem Eckpunktepapier.

Studenten müssen in den meisten Großstädten und Gebieten real zwischen 9,8 Prozent (Greifswald) und 67,3 Prozent (Berlin) mehr Miete zahlen als noch 2010. Das geht aus dem Studentenwohnpreisindex im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervor.

Mit 600 Euro im Mittel bezahlen Studenten in München deutschlandweit am meisten, gefolgt von Frankfurt am Main mit 488 Euro monatlich. Am günstigsten lässt es sich derzeit in Magdeburg wohnen. Dort verlangen Vermieter im Median 200 Euro.

Um Familien bei der Finanzierung ihrer Kinder zu entlasten, soll der Einkommensfreibetrag um neun Prozent erhöht werden. Zwar führten steigende Einkommen dazu, Ausbildungen aus eigenen Mitteln zu ermöglichen. "Gleichzeitig steigen aber auch die Kosten und belasten insbesondere die Familien, die bisher knapp über den Anspruchsgrenzen liegen“, heißt es zur Begründung.

Auch Vermögen der Auszubildenden soll den Medienberichten zufolge besser geschont werden. Hier soll der Freibetrag ebenfalls um neun Prozent angehoben werden. Das heißt, er steigt von derzeit 7.500 Euro auf künftig 8.200 Euro.

Gesetzentwurf bis zum Frühjahr

Für die Reform will die Regierung etwa eine Milliarde Euro ausgeben, schreibt etwa die "Berliner Morgenpost".

"Wir packen Probleme an, die die Studierenden am meisten drücken: die vielerorts proportional gestiegenen Mieten und zu geringe Freibeträge, die viele vom Bafög ausschließen", sagte Karliczek den Funke-Zeitungen. Die Ministerin nannte die geplante Reform einen großen Schritt für mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung und eine Entlastung für die Mittelschicht.

Der Gesetzentwurf soll den Berichten zufolge im Frühjahr fertig sein um im Herbst 2019 in Kraft treten. (fab)

Verwendete Quellen:

  • "Berliner Morgenpost" (gehört zur Funke Mediengruppe)
  • dpa
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