Die belgische Universität Gent will wegen des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen ihre Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten und Forschungseinrichtungen beenden.
Zu dieser Entscheidung sei ein Ausschuss nach der Prüfung der Kooperationen mit vier Universitäten und einer Forschungseinrichtung gekommen, teilte Rektor Rik Van de Walle am Freitag mit.
Demnach soll der Kooperationsstopp "mit größtmöglicher Rücksicht auf die beteiligten Forscher und Projektträger und unter Berücksichtigung der vertraglichen Verpflichtungen" geschehen. Vor zwei Wochen wurde bereits ein Ende der Zusammenarbeit zwischen der Universität und drei anderen Universitäten und Forschungseinrichtungen in Israel beschlossen.
Auch laufende Kooperationen mit israelischen Unternehmen und anderen nicht akademischen Partnern wurden untersucht. Demnach soll die Zusammenarbeit mit Partnern, die mit Israels Regierung verflochten sind, beendet werden. In den Fällen, in denen keine Verwicklung in schwere Menschenrechtsverletzungen bestehe, könne die Zusammenarbeit weiterlaufen.
Seit Wochen besetzen propalästinensische Studenten Teile der Universität in der flämischen Stadt Gent. Wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete, blieben sie auch nach der Ankündigung vor Ort. Sie kritisierten, dass die Zusammenarbeit mit israelischen Unternehmen weiter läuft.
Auch die Freie Universität Brüssel hatte angekündigt, Forschungsprojekte mit israelischen Partnern auszusetzen. Ebenso beschloss die Universität Antwerpen jüngst, ein Moratorium für die Zusammenarbeit mit israelischen Partnern einzuführen. © dpa
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