Nachdem die AfD-Bundesspitze ihn aus der Partei geworfen hat, wehrt sich Andreas Kalbitz nicht nur vor dem Schiedsgericht. Das frühere Mitglied des formal aufgelösten rechtsnationalen "Flügels" zeigt sich zuversichtlich.
Gegen die Annullierung seiner AfD-Mitgliedschaft geht der bisherige Brandenburger Landeschef Andreas Kalbitz auch mit einer Zivilklage vor. Er habe einen Eilantrag beim Berliner Landgericht gestellt, sagte Kalbitz am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Ich werde alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen."
AfD-Bundesvorstand hatte die Mitgliedschaft für nichtig erklärt
Der AfD-Bundesvorstand hatte die Mitgliedschaft von Kalbitz im Mai mit einem Beschluss mit knapper Mehrheit für nichtig erklärt. Der Hintergrund sind frühere Kontakte im rechtsextremen Milieu. Zuvor hatte der Rundfunk Berlin-Brandenburg darüber berichtet. Kalbitz hatte bereits beim Bundesschiedsgericht der AfD beantragt, die Annullierung seiner Mitgliedschaft aufzuheben. Das Landgericht äußerte sich auf Nachfrage bis zum Mittag zunächst nicht dazu.
Der AfD-Bundesvorstand hatte die Mitgliedschaft mit knapper Mehrheit von sieben zu fünf Stimmen bei einer Enthaltung für nichtig erklärt. Als Grund für den Beschluss gab er an, dass Kalbitz bei seinem Eintritt in die Partei 2013 eine frühere Mitgliedschaft in der inzwischen verbotenen rechtsextremen "Heimattreuen Deutschen Jugend" (HDJ) und bei den Republikanern zwischen Ende 1993 und Anfang 1994 nicht angegeben habe. Dieser betont, er sei nicht HDJ-Mitglied gewesen. Neben Thüringens Landeschef Björn Höcke gilt Kalbitz als wichtigster Vertreter der rechtsnationalen Strömung in der Partei.
Beschluss hatte Machtkampf in der AfD ausgelöst
Der Beschluss der Bundesspitze, hinter dem unter anderem AfD-Chef
Kalbitz zeigte sich optimistisch, dass er den Beschluss des Bundesvorstands rückgängig machen kann. "Ich bin sehr zuversichtlich", sagte er am Donnerstag. Spätestens bis Ende Juni wird auch eine Entscheidung des Bundesschiedsgerichts der AfD erwartet. Der bisherige Brandenburger AfD-Landeschef sagte über seinen Fall vor dem Schiedsgericht: "Ich erwarte eine fachkundige juristische Bewertung." (mgb/dpa)
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