Die deutschen Behörden hatten im vergangenen Jahr bei knapp 40.000 an der Grenze kontrollierten Flüchtlingen den Verdacht auf eine Einschleusung nach Deutschland.
Insgesamt waren im vergangenen Jahr 266.224 Flüchtlinge wegen unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts registriert worden, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) am Mittwoch in einem Lagebild mit - das war ein Anstieg von 33,4 Prozent. Bei rund 39.700 gab es demnach "Verdachtsmomente auf eine Einschleusung nach Deutschland".
Hauptherkunftsstaaten aller Geflüchteten waren den Angaben zufolge Syrien mit 54.207, die Türkei (35.732) und Afghanistan (35.370). "Diesen unerlaubten Einreisen nach Deutschland gingen in vielen Fällen Schleusungshandlungen voraus", heißt es in der Mitteilung des BKA. "Auch wenn lediglich ein Teil der Migrantinnen und Migranten Unterstützung durch Schleuserinnen und Schleuser auf der finalen Wegstrecke in Anspruch nimmt, ist es auf den vielfältigen Teilstrecken der Fluchtrouten kaum möglich, ohne Nutzung von Schleusern den Zielstaat zu erreichen."
Laut BKA liefen Schleuser-Aktivitäten vermehrt über das Mittelmeer und weniger über den Balkan. "Trotz des Rückgangs von Migrationsbewegungen auf der Westbalkanroute wurden die an den südöstlichen Grenzen Deutschlands festgestellten Personen zuvor überwiegend durch die Balkanregion geschleust", teilten die Ermittler mit. Fast jeder zweite Geschleuste kam demnach über Polen (41,9 Prozent) nach Deutschland, etwa jeder dritte aus Österreich (29,4 Prozent) und etwa jeder fünfte aus Tschechien (22,5 Prozent).
Die nach Deutschland geschleusten Flüchtlinge waren laut BKA überwiegend zu Fuß (37,1 Prozent), in Kleintransportern (25,6 Prozent) oder in Autos (24,3 Prozent) unterwegs. Viele der zu Fuß Kontrollierten seien aber mutmaßlich zuvor mit Autos oder Kleintransportern nah an die Grenze gebracht worden, teilte das BKA mit.
Die Zahl der registrierten Tatverdächtigen im Bereich der Schleusungskriminalität stieg den BKA-Angaben zufolge 2023 um 26,6 Prozent, während die Fallzahl um 60,5 Prozent anstieg. Das deute auf mehr größere Gruppen geschleuster Flüchtlinge hin. © AFP
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