China hat einen Nachfolger für den seit Monaten verschwundenen früheren Verteidigungsminister Li Shangfu ernannt.
Neuer Verteidigungsminister wurde der bisherige Marinekommandeur Dong Jun, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag unter Berufung auf einen Beschluss des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses berichtete. Sein Vorgänger Li war bereits im Oktober überraschend sowohl seines Amtes als Verteidigungsminister als auch seines Postens im chinesischen Staatsrat enthoben worden.
Der General war seit dem 29. August nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Mehrere westliche Medien hatten über die Gründe für sein Verschwinden spekuliert. Unter Berufung auf US-Regierungsquellen war von einer laufenden Ermittlung gegen Li die Rede. Die Partei hat seit dem Sommer in der Armee verschärft durchgegriffen und hochrangige Militärs wegen Korruptionsverdachts ausgewechselt. Offiziell wurden bislang jedoch noch keine Angaben zum Verschwinden von Li gemacht.
Bereits Ende Juli hatte Peking zudem Außenminister Qin Gang abgesetzt und dessen Vorgänger Wang Yi wieder in sein Amt eingesetzt. Auch Qin war zuvor wochenlang nicht in der Öffentlichkeit zu sehen und wurde bei internationalen Terminen vertreten. Die Gründe für seine Absetzung sind nach wie vor unklar.
In China verschwinden immer wieder auch hochrangige Beamte aus der Öffentlichkeit. Später wird dann oft bekannt, dass zum Beispiel die Disziplinarkommission der Partei gegen sie ermittelt. © dpa
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