Die TV-Journalistin Dunja Hayali hat bei der Verleihung der "Goldenen Kamera" eine emotionale Rede gegen Hass gehalten. Dafür bekam die 41-Jährige viel Zuspruch. Nun spricht sie in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Stern" über ihre Erfahrungen mit Anfeindungen auf Facebook und erklärt, wie sie damit künftig umgeht.
Dunja Hayali steht für objektiven und aufklärenden Journalismus. Anfang Februar hat sie dafür die "Goldene Kamera" in der Kategorie "Beste Information" erhalten. Anschließend hielt sie eine emotionale Dankesrede, bei der sie weinend auf der Bühne stand. Darin prangerte die Journalistin die ständigen Anfeindungen in sozialen Medien an.
Die Reaktionen auf ihre Rede waren gewaltig. "Ich brauche ein bisschen, um das zu verarbeiten", sagte die ZDF-Moderatorin in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Stern". Und sie erklärte, wie sie mit der Situation umgeht und wie sie sich gegen Hass in den sozialen Medien zur Wehr setzen will.
Drei Wochen Facebook-Pause
Hayali bezeichnete dem "Stern" gegenüber die Lektüre der Kommentare als "beschämend und ungesund".
Nach drei Wochen loggte sie sich wieder ein. "Es ist meine Seite, also muss ich auch wissen, was dort passiert." Um die Seite besser zu kontrollieren, holt sich die 41-Jährige in Zukunft Hilfe.
"Ich lass mich nicht kaputt machen", kündigte Hayali an. Einen ersten Schritt in diese Richtung hat sie bereits getan. Vergangene Woche erwirkte sie gegen einen Hass-Kommentator eine einstweilige Verfügung.
Aus Angst, dass der digitale Hass in ihr reales Leben übergreifen könnte, schützt sich Hayali nun selbst: "Jetzt besitze ich wieder Pfefferspray."
Sehen Sie hier noch einmal die Dankesrede von Dunja Hayali im Video
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.