Nach einem blutigen Wahlkampf werden mehr als 20.000 Posten neu vergeben. Ein Meilenstein ist das Rennen um das höchste Staatsamt: Erstmals soll Mexiko eine Präsidentin bekommen.
In Mexiko finden am Sonntag Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Erstmals in der Geschichte des Landes wird aller Voraussicht nach eine Frau zum Staatsoberhaupt gewählt. Als Favoritin gilt die frühere Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum. Die 61-Jährige kandidiert für die linksgerichtete Morena-Partei des scheidenden Amtsinhabers Andrés Manuel López Obrador.
Auf dem zweiten Platz in den Umfragen lag die Oppositionskandidatin Xóchitl Gálvez aus dem Mitte-Rechts-Lager. Der Wahlkampf wurde von Gewalt überschattet, mindestens 25 Lokalpolitiker wurden getötet.
Seit Wahlkampfbeginn: Mindestens 25 Lokalpolitiker ermordet
In Mexiko ist zwei Tage vor den Wahlen ein weiterer Lokalpolitiker ermordet worden. Im Bundesstaat Puebla wurde in der 80.000-Einwohner-Stadt Izúcar de Matamoros der Kandidat der Grünen für den Gemeinderat, Jorge Huerta Cabrera, bei einem Attentat getötet, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag (Ortszeit) mitteilte. Die Frau des Lokalpolitikers sowie einer seiner Mitarbeiter wurden dabei demnach verletzt.
Laut mexikanischen Medien wurde der 30-jährige Huerta Cabrera am helllichten Tag mit mehreren Schüssen niedergestreckt, als er aus seinem Fahrzeug stieg. Mit seiner Ermordung steigt die Zahl der seit Beginn des Wahlkampfs in Mexiko getöteten Lokalpolitiker laut Zahlen der Regierung auf 25. Nichtregierungsorganisationen gehen sogar von mindestens 30 Ermordungen aus.
Wahlen finden am 2. Juni statt
Die Mexikaner entscheiden am Sonntag auch über die Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses und des Senats. Zudem finden Gouverneurs- und Kommunalwahlen statt. Insgesamt wird über rund 20.000 Posten abgestimmt – so viele wie bei keiner Wahl zuvor. Die Wahllokale öffnen um 14.00 Uhr (MESZ) und schließen um Mitternacht. Im Lauf der Nacht sollen dann Nachwahlbefragungen veröffentlicht werden. (AFP/dpa/cgo)
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