Die Europäische Union will ihren Energieverbrauch in den kommenden sieben Jahren um mehr als ein Zehntel senken und damit noch unabhängiger von Russland werden und das Klima schützen. Vertreter der Mitgliedsländer und des Europaparlaments verständigten sich am Freitag in Brüssel auf das verbindliche Ziel, den Endenergie-Verbrauch bis 2030 um mindestens 11,7 Prozent zu senken, wie die Institutionen mitteilten.
Der Endenergieverbrauch ist der Gesamtkonsum von Industrie, Gewerbe, Haushalten und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft. Die Mitgliedstaaten sollen dafür ihren jährlichen Verbrauch zwischen 2024 und 2030 im Schnitt um je 1,5 Prozent drücken.
Das nun verabredete Einsparziel von 11,7 Prozent sei "ein großer Sieg", erklärte der Berichterstatter des EU-Parlaments, der dänische Sozialdemokrat Niels Fuglsang. Die Einigung sei "gut für das Klima und schlecht für (den russischen Präsidenten Wladimir) Putin", betonte er.
Die Einigung ist ein Kompromiss, den die Mitgliedsländer und das EU-Parlament noch formal billigen müssen. Die EU-Kommission hatte ursprünglich nur Einsparungen von neun Prozent vorgeschlagen, das Europaparlament forderte eine deutlich ambitioniertere Zielmarke von 14,5 Prozent. Als Vergleichswert dienen Verbrauchsprognosen von 2020 für das Jahr 2030.
© AFP
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