EU-Ratspräsident Charles Michel hat "ernsthafte Konsequenzen" im Fall einer Verschlechterung des Gesundheitszustands des im Niger festgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum angedroht.

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Bazoum sei demokratisch gewählt und bleibe auch nach dem Staatsstreich der Militärs "der rechtmäßige Staatschef des Niger", sagte Michel nach Angaben seiner Sprecherin am Freitag bei einem Gespräch mit dem nigerianischen Präsidenten Bola Tinubu. Bazoums "Haftbedingungen verschlechtern sich. Jede neue Verschlechterung seines Gesundheitszustands wird ernsthafte Konsequenzen haben."

Demnach bekräftigte Michel die Unterstützung der EU für die Entscheidungen der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) sowie die "entschiedene Verurteilung" der Machtübernahme durch die Militärs. Tinubu ist derzeit Vorsitzender der Ecowas.

"Der nigerianische Präsident betonte die Entschlossenheit und den politischen Willen der Ecowas, gemeinsam zu handeln", hieß es laut Erklärung der Sprecherin weiter. Die Ecowas werde ihre Sanktionen beibehalten - trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen, die sie auf manche Länder der Region hätten.

Die Militärs im Niger hatten Bazoum am 26. Juli gestürzt und die Macht in dem westafrikanischen Sahel-Staat übernommen. Die Staats- und Regierungschefs der Ecowas hatten daraufhin die Aufstellung einer Eingreiftruppe beschlossen und eine militärische Option "zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung" im Niger nicht ausgeschlossen.

UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk verurteilte den Staatsstreich am Freitag. "Das Konzept der Freiheit steht im Niger auf dem Spiel", erklärte er. "Generäle können sich nicht einfach - nach Lust und Laune - über den Willen des Volkes hinwegsetzen." Eine "Herrschaft durch Gewehre" habe in der heutigen Welt keinen Platz.   © AFP

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