Bei einer Explosion während eines Waffentests auf einem Militärstützpunkt im Norden Russlands sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Auf dem Gelände werden Raketen für Putins Atom-U-Boote getestet.

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Bei dem Zwischenfall an einer Atomanlage auf dem Militärgelände im Norden Russlands sind mehr Menschen ums Leben gekommen als zunächst mitgeteilt. Nach neuen Angaben gab es sieben Todesopfer.

Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte nach der Explosion am Donnerstag zunächst von zwei toten Militärangehörigen gesprochen.

Die russische Atombehörde Rosatom teilte am Samstag mit, auch fünf ihrer Mitarbeiter hätten bei dem Unglück ihr Leben verloren. Zudem wurden mehrere Menschen verletzt.

Kurzzeitig erhöhte radioaktive Strahlung

Durch die Explosion eines Düsentriebwerks war nach Angaben des Verteidigungsministeriums ein Feuer ausgebrochen. Die Zeitung "Wedomosti" berichtete, es habe sich dabei um den Antrieb für eine Rakete gehandelt, die von der russischen Marine eingesetzt werde.

Das Gelände, auf dem Raketen für Atom-U-Boote getestet werden, liegt in der Nähe der Hafenstadt Sewerodwinsk nahe Archangelsk am Weißen Meer.

Das Verteidigungsministerium hatte zunächst betonte, dass bei dem Zwischenfall keine Schadstoffe ausgetreten seien. Die Stadtverwaltung stellte jedoch kurzzeitig erhöhte radioaktive Strahlung fest. Die Messwerte hätten sich aber bereits am Mittag wieder normalisiert, hieß es noch am Donnerstag.

Nicht das erste schwere Unglück

Die Menschen in der Region hätten dennoch aus Angst verstärkt Jod in Apotheken gekauft, berichteten lokale Medien. Einige Einwohner hätten mit Strahlenmessgeräten, die in vielen Haushalten liegen, selbst erhöhte Radioaktivität gemessen. Die Umweltschützer von Greenpeace in Russland forderten erneute Überprüfungen.

Es war nicht das erste schwere Unglück in der Region. Im Dezember 2015 stürzte in einem Dorf in der Nähe von Sewerodwinsk eine Rakete bei einem Testflug in ein Wohngebiet. Im selben Jahr brach in der Werft der Hafenstadt ein Feuer bei Schweißarbeitern auf einem russischen Atom-U-Boot aus. (hub/dpa)

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