Würdevoller Abgang eines Geschlagenen: Der verstorbene George H. W. Bush verlor 1992 die US-Präsidentschaftswahl gegen Bill Clinton. Bei dessen Amtsantritt hinterließ Bush dem neuen Präsidenten einen respektvollen Brief.
Als
Bush war nur eine Amtsperiode lang Präsident, Clinton hatte ihn bei der Wahl im November 1992 besiegt.
Am 30. November 2018 verstarb Bush im Alter von 94 Jahren.
Würde - auch bei einer Niederlage
Der US-Sender CNN nannte den kurzen Brief eine Lektion darin, wie man würdevoll verlieren kann. Folgendes schrieb Bush:
"Lieber Bill,
als ich gerade dieses Büro betrat, empfand ich das gleiche Gefühl des Staunens und des Respekts, das ich vor vier Jahren empfand. Ich weiß, dass Sie das auch empfinden werden.
Ich wünsche Ihnen viel Glück hier. Ich habe nie die Einsamkeit gespürt, die einige Präsidenten beschrieben haben.
Es wird sehr harte Zeiten geben, die durch Kritik, die Sie vielleicht nicht für fair halten, noch schwieriger werden. Ich bin nicht sehr gut darin, Rat zu geben; aber lassen Sie sich nicht von den Kritikern entmutigen oder vom Kurs abbringen.
Sie werden unser Präsident sein, wenn Sie diese Notiz lesen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ich wünsche Ihrer Familie alles Gute.
Ihr Erfolg ist jetzt der Erfolg unseres Landes. Ich drücke Ihnen fest die Daumen.
Viel Glück -
George"
Bushs letzte Worte an seinen Sohn
Die "New York Times" und der Sender CNN berichteten am Samstag außerdem von Bushs letzten Telefonat mit seinem Sohn George W. Bush. "Ich liebe Dich auch" - das waren den Medienberichten zufolge die letzten Worte, die der frühere US-Präsident George H. W. Bush vor seinem Tod sprach.
Als Bushs Dahinscheiden absehbar gewesen sei, sei sein Sohn George W. Bush in einem Telefonat auf Lautsprecher geschaltet worden. Bush junior - der acht Jahre nach dem Ende der Amtszeit seines Vaters Präsident wurde - habe gesagt, dass er ein "wunderbarer Vater" gewesen sei und dass er ihn liebe. "Ich liebe Dich auch", habe Bush senior geantwortet.
Die "New York Times" zitierte den Freund und früheren Außenminister von George H. W. Bush, James A. Baker, der beim Tod Bushs dabei war. Außerdem seien Familienangehörige und Freunde Bushs anwesend gewesen.
Baker sagte, der frühere Präsident - der lange an einer Form von Parkinson litt - sei friedlich gestorben. "Und er war bereit." (am/dpa)
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