Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik sind am Mittwoch in Westdeutschland viele Apotheken geschlossen geblieben. Apothekerinnen und Apotheker aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen wandten sich mit der Protestaktion gegen ausufernde Bürokratie, anhaltende Lieferengpässe und eine bereits lange andauernde Unterfinanzierung. Wegen eines zum 1. Februar eingeführten Gesetzes müssten die Apotheken einen Abschlag an die gesetzlichen Krankenkassen abführen, dadurch seien die Honorare stark gesunken, erklärte der Landesapothekerverband Niedersachsen.
Zur einer zentralen Kundgebung in Dortmund kamen nach Angaben der Polizei etwa 5000 Apotheker, aber auch Mediziner und Mitarbeitende der Branche. "Dass sich beide Berufsgruppen zusammentun und sich so viele Apotheken und Praxen an diesem Protest beteiligen, hat es noch nie gegeben", sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Gabriele Regina Overwiening, in Dortmund. Sowohl Apotheker als auch Ärzte beklagen schon lange eine starke Unterfinanzierung bei enorm steigenden Kosten. Zudem wird der Politik vorgeworfen, dass Bürokratie und fehlende Konzepte den Fachkräftemangel zunehmend verschlimmern würden.
Die Kundgebung in Dortmund ist bereits die zweite im November. Begonnen hatte der Protest-Monat am 5. November in Hannover. Im Laufe des Monats sind weitere Kundgebungen geplant. So am 22. November in Stuttgart, dann mit Apothekenschließungen in Bayern und Baden-Württemberg, sowie am 29. November in Dresden begleitet von Schließungen in Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. © dpa
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