Am Mittwoch tagt die Siemens-Hauptversammlung. Weil der Großkonzern weiter an einem umstrittenen Kohleprojekt in Australien festhält, fordert nun Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter Siemens-Aktionäre auf, ihre Unterstützung zu verweigern.
Vor der Siemens-Hauptversammlung am Mittwochvormittag fordert Grünen-Fraktionschef
"Für Siemens wäre das finanziell ein kleiner Schritt, für das Weltklima dagegen ein enormer Gewinn", fügte er hinzu. Siemens-Chef Joe Kaeser begründet das Festhalten an dem umstrittenen Auftrag in Australien mit vertraglichen Verpflichtungen. Der deutsche Konzern hatte im Juli den Vertrag für die Schienensignalanlage einer riesigen Kohlemine im australischen Bundesstaat Queensland unterzeichnet.
Hofreiter fordert neue gesetzliche Regelungen
Hofreiter betonte, bei der klimafreundlichen Umgestaltung der Wirtschaft handele es sich um "eine Überlebensfrage, um die niemand herumkommt. Da zählt der Beitrag jedes einzelnen Unternehmens."
Der Grünen-Politiker forderte in diesem Zusammenhang auch neue gesetzliche Regelungen. Das Aktiengesetz solle so geändert werden, "dass die Boni der Manager aller Dax-Konzerne verbindlich an soziale und ökologische Erfolgskriterien gekoppelt werden", forderte er. "Das wäre ein Beitrag dazu, dass kurzfristiges Gewinnstreben zulasten von Mensch und Umwelt zurückgedrängt wird und endlich mehr Anreize für vorausschauendes und verantwortliches Wirtschaften entsteht."
Bei der Siemens-Hauptversammlung dürften Umweltthemen eine wichtige Rolle spielen. Ein Bündnis von Umweltschutzgruppen, darunter die Jugendbewegung Fridays for Future, kündigte für das Aktionärstreffens Proteste an. Zudem wollen Vertreter der Umweltschützer auf der Hauptversammlung reden. © AFP
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