UN-Generalsekretär António Guterres hat bei einem Kurzbesuch in Somalia die internationale Gemeinschaft zu "massiver" Unterstützung des dürregeplagten Landes aufgerufen.

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"Ich bin auch hier, um Alarm zu schlagen", sagte er am Dienstag nach seiner Ankunft in der Hauptstadt Mogadischu. Dabei bezog er sich neben der verheerenden Dürre auch auf die Folgen der Klimaveränderung sowie der blutigen politischen Konflikte in dem ostafrikanischen Land.

Guterres wollte während des Besuchs politische Gespräche unter anderem über Hilfen gegen die Auswirkungen der Dürre führen, die das Land am Horn von Afrika an den Rand einer Hungersnot getrieben hat. Auch der Besuch eines Flüchtlingslagers stand auf seinem Programm.

"Fast fünf Millionen Menschen" in Somalia könnten ihre Versorgung mit Lebensmitteln akut nicht sicherstellen, sagte der UN-Generalsekretär. Ein Aufruf der Vereinten Nationen, Spenden in Höhe von 2,6 Milliarden Euro für das Land zusammen zu bringen, hatte bislang nur begrenzten Erfolg: Zunächst kamen laut Guterres nur 15 Prozent dieser Summe zusammen.

Fünf ausbleibende Regenzeiten hintereinander in Somalia, Kenia und Äthiopien haben mindestens 1,7 Millionen Menschen in der Region auf der Suche nach Nahrung und Wasser in die Flucht getrieben. Die schwerste Dürre seit Jahrzehnten löschte ganze Herden von Nutztieren aus und vernichtete Ernten.

Regenfälle im März führten dann in Somalia zu schweren Überflutungen mit 21 Toten und rund 100.000 Vertriebenen. Die UNO schätzt, dass die Zahl der auf humanitäre Hilfen angewiesenen Menschen in dem Land auf die Hälfte der Bevölkerung ansteigen wird.

Für Guterres war es nach 2017 seine zweite Reise nach Somalia als UN-Generalsekretär. Angesichts der Bedrohung durch die islamistische Shebab-Miliz wurden zu Guterres' Ankunft die Sicherheitsvorkehrungen in Mogadischu massiv verstärkt. Die meisten großen Straßen wurden gesperrt, der öffentliche Verkehr eingeschränkt.

Somalia ist eines der ärmsten Länder der Welt und wird seit Jahrzehnten von Bürgerkriegen und islamistischen Aufständen zerrüttet. Präsident Hassan Sheikh Mohamud erklärte der Shebab-Miliz im vergangenen Jahr den "Krieg". Seit Beginn der Offensive gegen die islamistischen Aufständischen wurden nach Regierungsangaben mehr als 3.000 Shebab-Kämpfer getötet.   © AFP

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