Wütende Demonstranten haben Arbeitsminister Hubertus Heil am Montagabend vor einem Bürgerdialog in Frankfurt an der Oder empfangen. Die etwa 100 Menschen warfen der Ampel-Koalition Kriegstreiberei, Lügen, Betrug und Hetze vor und forderten von Heil, sich der Menge zu stellen. Der SPD-Politiker sah aus Sicherheitsgründen davon ab und begann im Kleistforum der Oderstadt sein angekündigtes Gespräch mit einigen Dutzend Menschen.

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Thema war unter dem Motto "Hin. Gehört" die Sicherung von Fachkräften. Heil wollte sich nach Angaben seines Ministeriums darüber informieren, welche Herausforderungen die Menschen im Alltag und im Berufsleben erleben. Heil sagte, in den 1990er-Jahren sei Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland das große Thema gewesen, doch jetzt stehe man vor dem umgekehrten Problem. Abwanderung und Geburtenmangel in den Jahren nach der Vereinigung hätten dazu beigetragen. Ostdeutschland sei bei Arbeits- und Fachkräftesicherung ein "Frühblüher" für ganz Deutschland, sagte Heil.

Heil sagte, es sei ihm wichtig, nicht nur in Berlin Politik zu machen, sondern auch vor Ort mit Bürgern zu sprechen und mehr über praktische Lösungen zu erfahren. Über die Demonstranten vor der Tür sagte Heil, es gebe in Deutschland ein Demonstrationsrecht. Was er nicht in Ordnung finde sei, wenn die Grenze zum Krawall überschritten werde und keine Dialogbereitschaft mehr herrsche.




  © dpa

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