Der hessische Wirtschaftsstaatssekretär und Ökonom Philipp Nimmermann soll Nachfolger von Staatssekretär Patrick Graichen werden.
Das teilte am Montag das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin mit. Minister
Nimmermann habe "mehrfach bewiesen, dass er hochkomplexe Aufgaben stringent strukturieren kann, in einem politisch aufgeladenen Umfeld breit getragene Lösungen schaffen und mit seinem ökonomischen Verstand und seiner Kenntnis der politischen Debatten sofort in die Themen finden kann", erklärte Habeck. Er werde "mit einem frischen Blick die Prozesse neu durchdenken" und "mit seiner Erfahrung die unterschiedlichen Perspektiven einbinden". Nimmermann wisse, "wie sich politische Entscheidungen auf Menschen auswirken und weiß, wie man gemeinsame Lösungen findet".
Der Frankfurter war früher Chefvolkswirt der BHF-Bank und arbeitete dann mehrere Jahre lang als Finanzstaatssekretär in Schleswig-Holstein, auch, als Habeck dort Vize-Ministerpräsident war. 2019 wechselte Nimmermann wieder zurück in seine hessische Heimat. Dort arbeitet er seitdem im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen als Wirtschaftsstaatssekretär. Sein Chef ist der Grüne Tarek Al-Wazir.
Zu seinen Aufgaben in Hessen gehört nach Angaben aus Ministeriumskreisen etwa die Börsenaufsicht und die Energieregulierung. Ein Schwerpunkt der Arbeit der vergangenen Jahre war demnach die Organisation und Abwicklung von Unternehmenshilfen im Zusammenhang mit der Bewältigung der Corona-Pandemie. Hinzu seien die Härtefallfonds im Zuge der Energiepreiskrise gekommen.
Nimmermann stehe so "im direkten Austausch mit vielen Unternehmen, Soloselbständigen, Verbänden und Kammern in Hessen, um gemeinsam Lösungen zu finden und die getroffen Entscheidungen zu erklären". Durch seine Zuständigkeit für die Wirtschaftsförderung habe er auch Expertise im Beihilferecht.
Habeck hatte seinen Staatssekretär Patrick Graichen am Mittwoch in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Graichen hatte Ende April eingeräumt, dass er seinem Trauzeugen zu einem Chefposten bei der staatseigenen Deutschen Energie-Agentur verholfen hatte. Im Zuge weiterer Untersuchungen war zudem ein von Graichen gebilligtes Klimaschutz-Projekt ans Licht gekommen. Beantragt hatte es der Berliner Landesverband der Umweltorganisation BUND - in dessen Vorstand die Schwester Graichens sitzt. Für Kritik hatte auch die enge Vernetzung Graichens mit dem Öko-Institut und der Berliner Denkfabrik Agora Energiewende gesorgt. © AFP
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