Die Behörden haben nun den Grund für die Anti-Terror-Einsätze gestern und heute in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg bekannt gegeben: Die Irrfahrt eines 19-Jährigen Tadschiken sei der Auslöser gewesen. Man habe eine Anschlagswelle befürchtet.

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Die Irrfahrt eines 19-jährigen Tadschiken in der Essener Innenstadt am Freitag war der Anlass für den Anti-Terror-Einsatz in zwei Bundesländern. "Da hatte man die Befürchtung, dass das vielleicht der Auftakt ist für mehrere Anschlagsszenarien", sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Samstag. Das habe sich aber nicht bestätigt. Zwischen beidem gebe es keinen Zusammenhang.

Elf Männer vorläufig in Haft

Bei dem Anti-Terror-Einsatz hatte die Polizei seit Freitagmorgen Sprengstoff und Waffen bei einer Gruppierung gesucht, die der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angehört oder mit ihr sympathisiert. Dabei waren elf Männer festgenommen worden. Es seien überwiegend Tadschiken, sagte der Sprecher weiter. Ein dringender Tatverdacht habe sich jedoch nicht erhärten lassen, so dass am Samstag für alle elf die Freilassung angeordnet wurde.

Der polizeibekannte 19-Jährige war am Freitagmorgen mit seinem Wagen mit "deutlich überhöhter Geschwindigkeit" durch eine Fußgängerzone der Essener Innenstadt gefahren. Ein Spezialeinsatzkommando nahm den Mann schließlich fest - sein Auto hatte er da schon geparkt. Ermittelt wird wegen versuchter Tötung.

Behörden hatten Befürchtung wegen möglicher Anschlagsserie

"Das war der Grund, dass die Durchsuchungsaktion am gestrigen Tage angelaufen ist, um sicherzustellen, dass die Verdächtigen in unserem Tatkomplex nicht tatsächlich an dem Tag etwas umsetzen", sagte Oberstaatsanwalt Daniel Vollmert. Es habe zwar nicht den Verdacht gegeben, "dass die eine Amokfahrt planen. Aber es gibt ja genügend Beispiele für terroristische Anschläge unter Verwendung eines Kraftfahrzeugs". In dem Moment sei nicht auszuschließen gewesen, dass die tadschikische Person in Essen Teil der Gruppierung gewesen sei.  © dpa

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