Israels Armee hat nach eigenen Angaben aus Versehen ein israelisches Zivilflugzeug im Grenzgebiet zu Syrien beschossen.
Nach einem Medienbericht handelte es sich dabei um eine kleine Propellermaschine. Soldaten auf den Golanhöhen hätten die Maschine als feindliches Flugzeug identifiziert, das von Syrien in den israelischen Luftraum eindringt "und damit eine unmittelbare Bedrohung darstellt", sagte eine Armeesprecherin am Donnerstag.
Deshalb hätten sie auf das Flugzeug geschossen. "Als sie festgestellt haben, dass es sich um ein israelisches Zivilflugzeug handelt, haben sie das Feuer eingestellt." Berichte über Schäden oder Verletzte seien ihr nicht bekannt. "Dies ist ein ernstzunehmender Vorfall, der untersucht wird", sagte die Sprecherin.
Tragödie nur knapp verhindert
Nach einem Bericht der Nachrichtenseite "ynet" wurde eine der Tragflächen des Leichtflugzeugs bei dem Vorfall am Mittwoch getroffen. Das Flugzeug habe daraufhin Treibstoff verloren. Der Pilot habe sich auf einem genehmigten Flug befunden, um Fotos aufzunehmen. "Es fehlten nur eineinhalb Meter zu einer Tragödie", zitierte "ynet" den Piloten.
Israel und Syrien sind verfeindete Nachbarländer. 1967 im Sechstagekrieg hatte Israel die Golanhöhen, ein strategisch wichtiges Felsplateau, von Syrien erobert und hält sie seither besetzt.
Israel hatte 2014 und 2018 syrische Kampfjets abgeschossen, die in seinen Luftraum vorgedrungen waren. Im Juli vergangenen Jahres zerstörte die Luftabwehr im Norden Israels eine Drohne, die von Syrien aus eingedrungen war.
Im Februar war nach israelischen Angaben zudem eine iranische Drohne auf einem Kampfeinsatz abgefangen worden. Die syrische Flugabwehr schoss an dem Tag bei einer schweren Eskalation ein israelisches Kampfflugzeug ab. © dpa
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