Der niedersächsische Landeschef der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA), Lars Steinke, hat Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg als "Verräter" bezeichnet und stößt damit parteiintern auf Kritik.
"Stauffenberg war ein Verräter", heißt es in dem Facebook-Beitrag von Lars Steinke, der nicht öffentlich einsehbar ist.
Steinke bestätigte der "Welt" (Donnerstag), er habe "den Text selbst verfasst und auch selbst auf meiner privaten, nicht öffentlich einsehbaren Facebookseite gepostet". Auch auf dpa-Anfrage räumte Steinke den Beitrag ein, dieser sei nur von mit ihm befreundeten Facebook-Nutzern zu lesen.
Bundestagsfraktionschef Alexander Gauland sprach sich für einen Parteiausschluss Steinkes aus. Dessen Facebook-Äußerung ist für Gauland "bodenloser Schwachsinn", wie ein Sprecher ihn bei Twitter zitierte. "Stauffenberg ist ein Held der deutschen Geschichte."
Steinke: Stauffenberg-Attentat "beschämender Versuch eines Feiglings"
In dem Facebook-Beitrag heißt es demnach, das gescheiterte Attentat auf Hitler sei "der beschämende Versuch eines Feiglings" gewesen, "die eigene Haut vor dem kommenden Sieger zu retten".
Am 20. Juli 1944 hatten Wehrmachtsoffiziere um Stauffenberg vergeblich versucht, Hitler mit einer Bombe zu töten und den Zweiten Weltkrieg zu beenden. Sie wurden hingerichtet.
Die niedersächsische AfD äußerte "Befremden" über Steinke: "Der Landesvorstand stellt hierzu klar, dass diese Meinung in all ihrer Absurdität weder die Meinung des Landesvorstandes der AfD-Niedersachsen widerspiegelt, noch die der AfD insgesamt".
Auch der JA-Bundesvorstand distanzierte sich. "Der Text Lars Steinkes widerspricht eklatant den Wertvorstellungen der Jungen Alternative für Deutschland", erklärte JA-Bundeschef Damian Lohr in einer Mitteilung.
Der JA-Vorstand werde mit dem AfD-Vorstand über Konsequenzen beraten. © dpa
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