Donald Trump verspricht die Verfügbarkeit eines Corona-Impfstoffs noch vor Jahresende. Doch Kamala Harris, Vizepräsidenten-Kandidatin der US-Demokraten warnt: Aussagen des Präsidenten könne man nicht vertrauen.

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Die Kandidatin der US-Demokraten für die Vizepräsidentschaft, Kamala Harris, hat vor einer Einmischung der Regierung bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff gewarnt. Unter Präsident Donald Trump würden unabhängige wissenschaftliche Experten "mundtot gemacht" oder beiseite geschoben, sagte die Senatorin am Sonntag im Gespräch mit dem Sender CNN. Den Versprechen des Republikaners bezüglich der Verfügbarkeit eines Impfstoffs noch vor Jahresende könne nicht vertraut werden, warnte sie.

Präsident Trump sehne sich zwei Monate vor der Wahl verzweifelt nach einem Erfolg und setze dafür auf einen Impfstoff, sagte Harris. "Ich würde seinen Aussagen nicht vertrauen. Ich würde den Aussagen von Gesundheitsexperten und Wissenschaftlern vertrauen, aber nicht Donald Trump", sagte Harris. Als eine vertrauenswürdige Quelle zur Einschätzung eines Impfstoffs nannte sie den renommierten Immunologen Anthony Fauci. Dieser berät das Weiße Haus, ist aber gleichzeitig als streng faktenorientierter und unabhängiger Experte bekannt.

Fauci rechnet mit Corona-Impfstoff frühestens Anfang nächsten Jahres

Weltweit befinden sich inzwischen mehrere experimentelle Impfstoffe in großen klinischen Studien. Dabei soll die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe geprüft werden. Fauci hatte zuletzt erklärt, es könne bis Jahresende klar sein, ob einer der erprobten Impfstoffe hinreichend wirksam sei. Er rechnet damit, dass es Anfang nächsten Jahres einen Impfstoff geben wird.

Trump wiederum hat davon gesprochen, dass es bereits rund um die Wahl am 3. November einen Impfstoff geben könnte. Eine reguläre Zulassung bis dahin ist de facto unmöglich. Die zuständige Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) könnte aber bei hinreichend guten Testergebnissen eine Notfallgenehmigung erteilen. (mt/dpa)

Deutschland und EU bekommen vergleichsweise wenig Dosen mit Corona-Impfstoff

Laut einem Medienbericht liegen Deutschland und die EU im Wettrennen um die Versorgung der Bevölkerung mit Corona-Impfstoffen deutlich zurück. So hätten sich laut der "Welt am Sonntag" beispielsweise die USA mit Vorabverträgen 800 Millionen Impfstoffdosen von sechs verschiedenen Herstellern gesichert. Bei der EU seien es hingegen nur 300 Millionen Impfstoffdosen - bei insgesamt 446 Millionen Einwohnern.
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