Auch bei künftigen Ausbrüchen des Coronavirus soll es lokale Reisebeschränkungen geben. Das bekräftigte Kanzleramtsminister Helge Braun am Dienstag. Der CDU-Politiker erläuterte zugleich, welche Schlussfolgerungen die Behörden aus den Gegenmaßnahmen etwa im Landkreis Gütersloh gezogen haben.
Kanzleramtsminister
Es gehe nicht darum, ganze Landkreise mit Reisesperren zu belegen. Ziel könnten auch "Teile von Landkreisen sein oder Cluster" wie ein Betrieb oder eine Gemeinde.
Die Beschränkungen sollen sich "nur auf diesen Bereich beziehen", wo es erforderlich sei, betonte Braun. Das sei die Erfahrung aus den Corona-Ausbrüchen in den vergangenen Wochen etwa im Landkreis Gütersloh, wo nach massenhaften Infektionsfällen beim Fleischkonzern Tönnies vorübergehend wieder ein Lockdown verhängt worden war.
Beschränkungen sollen "ihren Schrecken verlieren"
Es gehe auch darum, schnell zu testen etwa mit Unterstützung der Bundeswehr, damit Beschränkungen schnell wieder aufgehoben werden könnten. Die Beschränkungen sollen "ihren Schrecken verlieren", betonte Braun. Wenn schnell getestet werde, dauerten diese nur wenige Tage.
Gegen die auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) befürworteten Ausreisesperren für Regionen mit akutem Corona-Ausbruch gibt es Widerstand in den Ländern. Zahlreichen Bundesländern, darunter Sachsen, schließen eine Ausreisesperre für ganze Landkreise aus. Kanzleramtsminister Braun und die Chefs der Staatskanzleien der 16 Bundesländer wollen sich am Donnertag erneut für Beratungen zusammenschalten.
Dabei soll es Braun zufolge auch um den Umgang mit Urlaubsrückkehrern gehen. Es gehe um jene Regionen, die keine Corona-Hotspots seien, aber wo das Infektionsgeschehen deutlich größer sei als in Deutschland. Es müsse darüber gesprochen werden, dass auch in diesen Fällen durch vermehrtes Testen bei Reiserückkehrern dafür gesorgt werden könne, dass es nicht zu mehr Infektionen in Deutschland komme, sagte der Kanzleramtsminister. © AFP
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