Walter Kohl sorgt sich um die Zukunft Deutschland. Der Sohn von Kanzler Helmut Kohl kritisiert, dass die Politik den Bürger aus den Augen verliert.

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Der Buchautor und Kanzlersohn Walter Kohl (56) vermisst von Politik und Parteien in Deutschland Antworten für die Zukunft. "Die gegenwärtige Berliner Politik lässt die Bürger unseres Landes mit Selbstbeschäftigung im Stich", sagte Kohl der Deutschen Presse-Agentur in Freiburg.

Sie sei "kurzfristig, überhastet und oft beliebig" geworden. In vielen Bereichen gebe es Politik- und Politikerversagen. Politik folge nicht mehr, wie früher, klar definierten Werten und Leitlinien. Die Folgen seien ein schwindendes Vertrauen der Bürger in den Staat, eine "Erosion der bürgerlichen Mitte" und ein Erstarken der Ränder, vor allem der AfD.

Kohl: Politik und Wirtschaft müssen umsteuern

Walter Kohl ist der älteste Sohn von Helmut Kohl (CDU), Bundeskanzler von 1982 bis 1998. Im Freiburger Verlag Herder erscheint sein neues Buch mit dem Titel "Welche Zukunft wollen wir? Mein Plädoyer für eine Politik von morgen". Es ist Kohls viertes Buch und das erste Werk nach dem Tod des Vaters. Helmut Kohl starb im Juni 2017.

Politik und Wirtschaft müssten umsteuern, sagte Kohl. Deutschland lebe in vielen Bereichen von der Substanz vergangener Aufbauleistungen. Um die Infrastruktur, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Bildung sei es schlecht bestellt. Nötig seien daher ein anderes politisches Selbstverständnis sowie der Umbau der Wirtschaft hin zu einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft. (dpa/sap)

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