Kofi Annan genoss weltweit einen guten Ruf, setzte sich mit Charme und diplomatischem Geschick für die Armen und Unterdrückten ein. Jetzt ist der frühere UN-Generalsekretär im Alter von 80 Jahren gestorben.

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Der ehemalige UN-Generalsekretär und Friedensnobelpreis-Träger Kofi Annan ist tot. Der Ghanaer wurde 80 Jahre alt.

Wie die Kofi-Annan-Stiftung und die Familie des Diplomaten "mit ungeheurer Traurigkeit" auf Twitter bekannt gibt, ist er am Samstag nach kurzer Krankheit friedlich gestorben.

Seine Frau Nane und seine Kinder Ama, Kojo und Nina seien in den letzten Tagen an seiner Seite gewesen.

Kofi Annan habe "während seines gesamten Lebens für eine gerechtere und friedlichere Welt" gekämpft, heißt es in der Mitteilung der Stiftung weiter. "Er war eine Inspiration sowohl für die Jungen als auch für die Alten. Auf der ganzen Welt werden ihn viele schmerzlich vermissen. Er wird in unseren Herzen weiterleben."

Die Familie bittet, besonders in der Trauerzeit ihre Privatsphäre zu respektieren.

Er galt als Gewissen der Welt

Kofi Annan, der am 8. April 1938 geboren wurde, verbrachte fast sein gesamtes Berufsleben bei den Vereinten Nationen. 1997 wurde der Ghanaer auf Vorschlag der USA, die sich einer Wiederwahl des Ägypters Butros Butros-Ghali widersetzten, als erster Mann aus Subsahara-Afrika UN-Generalsekretär.

Fünf Jahre später hatte er sich international einen solchen Ruf erworben, dass seine Wiederwahl unumstritten war. 2001 erhielt er zusammen mit den Vereinten Nationen den Friedensnobelpreis.

In seinen zehn Jahren an der Spitze der Vereinten Nationen galt Annan als das Gewissen der Welt. Er setzte sich mit Charisma und diplomatischem Geschick für Arme und Unterdrückte ein, warb für Frieden und Gerechtigkeit und bot den USA im Streit um den Irakkrieg die Stirn.

Misserfolg am Karriereende

Immer wieder bekam er aber auch die Ohnmacht der Weltorganisation zu spüren. Sein letzter Einsatz wurde zu einem schweren Misserfolg. Fast sechs Monate lang versuchte Annan als UN-Sondergesandter, eine Lösung für den Syrienkonflikt zu finden und den Krieg zu einem Ende zu führen.

Doch die Interessensgegensätze der syrischen und ausländischen Kriegsparteien waren zu groß. Wenige Monate später gab er das Mandat zurück. (ff/mcf/dpa/afp)

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