In Mexiko ist zwei Tage vor den Wahlen ein weiterer Lokalpolitiker ermordet worden – am helllichten Tag auf offener Straße.

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Im Bundesstaat Puebla wurde in der 80.000-Einwohner-Stadt Izúcar de Matamoros der Kandidat der Grünen für den Gemeinderat, Jorge Huerta Cabrera, bei einem Attentat getötet, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag (Ortszeit) mitteilte. Die Frau des Lokalpolitikers sowie einer seiner Mitarbeiter wurden dabei demnach verletzt.

Laut mexikanischen Medien wurde der 30-jährige Huerta Cabrera am helllichten Tag mit mehreren Schüssen niedergestreckt, als er aus seinem Fahrzeug stieg. Mit seiner Ermordung steigt die Zahl der seit Beginn des Wahlkampfs in Mexiko getöteten Lokalpolitiker laut Zahlen der Regierung auf 25. Nichtregierungsorganisationen gehen sogar von mindestens 30 Ermordungen aus.

Historische Wahlen in Mexiko

In Mexiko wird am Sonntag ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Zudem werden auch das Abgeordnetenhaus und der Senat neu besetzt, in neun Bundesstaaten die Gouverneure und in zahlreichen Kommunen die Lokalpolitiker gewählt. Insgesamt wird über rund 20.000 Posten abgestimmt.

Die Wahlen sind historisch: Es sind nicht nur die größten in der Geschichte des Landes, es wird aller Voraussicht nach auch erstmals eine Frau zur Präsidentin gewählt werden. Klare Favoritin für das Präsidentenamt ist die Physikerin Claudia Sheinbaum von der regierenden Linken. Und auch das größte Oppositionsbündnis schickt mit Xóchitl Gálvez eine Frau ins Rennen.

Der Kampf gegen die Gewalt der Drogenkartelle in Mexiko wird eine der größten Herausforderungen für das kommende Staatsoberhaupt sein. Seit Beginn eines umstrittenen Militäreinsatzes gegen die Kartelle im Jahr 2006 wurden in Mexiko insgesamt mehr als 450.000 Menschen getötet, weitere 100.000 Menschen gelten als vermisst. (AFP/lag)

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