Nach einer Serie von Rückschlägen hat die seit drei Jahren in Myanmar herrschende Militärjunta die bewaffneten Gruppen im Land zu Verhandlungen aufgerufen. Das Militär in Myanmar hatte 2021 die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Seither liefert es sich Kämpfe mit pro-demokratischen Widerstandskämpfern und Gruppen ethnischer Minderheiten.

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Die seit drei Jahren in Myanmar herrschende Militärjunta hat die bewaffneten Gruppen im Land überraschend aufgerufen, die Waffen niederzulegen und in Verhandlungen einzutreten. "Terroristische aufständische Gruppen" und bewaffnete Gruppen ethnischer Minderheiten seien aufgerufen, ihren Kampf aufzugeben und über eine "politische Lösung der politischen Probleme" zu verhandeln, erklärte die Junta am Donnerstag. Sie hatte im Kampf gegen pro-demokratische Widerstandskämpfer und Gruppen ethnischer Minderheiten zuletzt Rückschläge erlitten.

Bewaffnete Gruppen sollten den "Weg der Parteipolitik und Wahlen" beschreiten, um "dauerhaften Frieden und Entwicklung" zu erreichen, hieß es in der Erklärung der Junta. Die "Humanressourcen des Landes", die grundlegende Infrastruktur und die "Leben vieler Menschen" seien "verloren gegangen". Die Stabilität und die Entwicklung des südostasiatischen Landes seien durch den Konflikt "blockiert" worden.

Bedingung für Gespräche ist die Zustimmung zu einer demokratischen Verfassung

Ein Sprecher der Karen National Union (KNU) - eine bewaffnete Gruppe, die seit Jahrzehnten für mehr Autonomie in einem Gebiet an der Grenze zu Thailand kämpft - sagte, Gespräche seien nur möglich, wenn das Militär "gemeinsamen politischen Zielen" zustimme. Dazu gehöre, dass das Militär nicht mehr an der zukünftigen Politik beteiligt sein dürfe, sagte der Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Außerdem müsse das Militär einer föderalen demokratischen Verfassung zustimmen. Zudem müsse das Militär Rechenschaft über seine Taten ablegen. Wenn die Junta dem nicht zustimme, "wird nichts passieren".

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Das Militär in Myanmar hatte 2021 die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt und liefert sich seither Kämpfe mit pro-demokratischen Widerstandskämpfern und Gruppen ethnischer Minderheiten. Zuletzt hatte die Junta dabei eine Serie von Rückschlägen erlitten; die gegen die Junta kämpfenden Gruppierungen erzielten in den vergangenen Monaten Geländegewinne im Norden und Westen des Landes. Im August nahmen Kämpfer ethnischer Minderheiten die nordöstliche Kommandozentrale der myanmarischen Armee in der Stadt Lashio in dem an China grenzenden Shan-Staat im Norden Myanmars ein.

Die Junta, die ihren Putsch mit unbelegten Betrugsvorwürfen bei der Wahl im Jahr 2020 begründete, hat seit langer Zeit angekündigt, Wahlen abzuhalten - sobald die Bedingungen dies zuließen.

Seit 2021 wurden nach Angaben einer örtlichen Beobachtergruppe beim Vorgehen des Militärs mehr als 5700 Zivilisten getötet, mehr als 20.000 wurden demnach festgenommen.(afp/bearbeitet von jst)

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