SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat sich skeptisch zu einer weiteren Verschärfung der deutschen Gangart gegenüber dem Iran wegen des Hamas-Angriffs auf Israel geäußert. "Ich weiß nicht, wie härter es noch werden kann gegenüber dem Iran", sagte Mützenich am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". "Wir tun alles dafür, auf der einen Seite die Menschen im Iran zu schützen. Auf der anderen Seite müssen Sie aber auch mit Regimen leider in bestimmten Situationen zusammenarbeiten." Er verwies etwa auf frühere deutsche Vermittlungstätigkeiten, die zu einem Gefangenenaustausch zwischen der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah und Israel führten.

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Die islamistische Hamas wird vom Iran unterstützt. Nach der Terrorattacke der Organisation auf Israel gab es deshalb Forderungen, den Kurs gegenüber Teheran zu verschärfen. Iranische Spitzenpolitiker hatten den Angriff gelobt, eine direkte Verwicklung jedoch zurückgewiesen.

Mit Blick auf den Umgang mit dem Iran in den vergangenen Jahren betonte Mützenich: "Niemand von uns hat jemals bezweifelt, dass der Iran Terrorismus fördert." Man habe aber auf das Atomprogramm des Landes einwirken müssen. "Und ich glaube, dafür müssen wir uns nicht zu entschuldigen, dass in den letzten Jahren zumindest alles unternommen worden ist, damit der Iran nicht über eine Atombombe verfügt."  © dpa

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